© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  15/13 / 05. April 2013

Meldungen

Weniger Sozialhilfe für illegale Zuwanderer

LONDON. Der britische Premierminister David Cameron hat angekündigt, die Sozialleistungen für Ausländer deutlich zu kürzen. Mit Blick auf die in neun Monaten beginnende EU-Freizügigkeit von Bulgaren und Rumänen sagte der Politiker der Conservative Party, Einwanderer müßten sich den Zugang zum Wohlfahrtsstaat erst verdienen. Nach Regierungsplänen soll EU-Ausländern das Arbeitslosengeld gekürzt werden, sofern sie keine reelle Chance nachweisen können, einen Arbeitsplatz zu finden. Auch die Berechtigung zu einer Sozialwohnung soll es erst nach einem zweijährigen Aufenthalt im Land geben. Zudem sollen die Strafen für Firmen, die illegal eingereiste Ausländer beschäftigen, verdoppelt und der sogenannte „Gesundheitstourismus“ erschwert werden. Angaben der britischen Denkfabrik Migration Watch UK zufolge muß Großbritannien mit bis zu 50.000 Roma-Zuwanderern pro Jahr aus Bulgarien und Rumänien rechnen. Bisher hatte Großbritannien stets ein sehr freizügiges Einwanderungsrecht, daß Ausländern einen schnellen Zugang zum Sozialsystem ermöglichte. Doch Premier Cameron steht unter Druck der EU- und einwanderungskritischen Ukip-Partei unter Nigel Farage (JF 3/12) und sieht sich gezwungen zu handeln. (ho)

 

Bulgarien: Kampagne für Kinderreichtum

Sofia. In Bulgarien wurde eine Kampagne zur Popularisierung der kinderreichen Familien gestartet. Anlaß ist der Einbruch der Geburtenrate in den letzten Jahren – allein zwischen 2012 und 2011 um zehn Prozent, sowie die hohe Zahl von Auswanderern. Einem Bericht des Onlineportals von Radio Bulgarien zufolge wird die Bevölkerung des Balkanstaates, sollte keine nennenswerte Änderung der Lage eintreten, bereits im Jahr 2030 auf unter sechs Millionen fallen und 2050 bei zirka 4,7 Millionen liegen. Noch Anfang 2011 lebten in Bulgarien 7,4 Millionen Menschen. Träger der Kampagne ist das Projekt „Multi-Mama“ von der Stiftung „Ich möchte ein Baby“ sowie die Familienzeitschrift Kenguru. Deren Redakteurin, Wessela Zahariewa, hob in diesem Kontext hervor, daß man nicht auf langwierige staatliche Maßnamen warten könne. „Wir möchten das Denken der Gesellschaft ändern“, so Zahariewa weiter, damit „sie das Modell mit mehr als zwei Kindern in der Familie als etwas Positives ansieht und es fördert.“

bnr.bg/sites/de

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