© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 15/13 / 05. April 2013
Weg in die Knechtschaft Maastricht, das ist wie der Versailler Vertrag ohne Krieg“, prophezeite vor über 20 Jahren der Redaktionsleiter des Pariser Figaro, Franz-Olivier Giesbert, anläßlich der Unterzeichnung des Vertragswerkes, das die Währungsunion zur Folge hatte. „Deutschland profitiert vom Euro wie kaum ein anderes Land in der Europäischen Union“, behaupten hingegen unverdrossen Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Mehrheit der politisch-medialen Klasse – trotz milliardenschwerer Rettungspakete, uneinbringlicher Kreditlinien („Target-Falle“), des Abwertungswettlaufs mit inflationären Währungen wie Dollar und Pfund sowie einer Zentralbankpolitik, die Sparer schleichend enteignet. Wer weitere Belege dafür sucht, warum Deutschland nicht vom Euro profitiert, sollte die kompakte Studie des Instituts für Staatspolitik zur Hand nehmen. Daß die Finanz- und die deutsche Exportindustrie vom schwachen Außenwert des Euro und Kreditrausch-finanzierten Ausfuhren in die Euro-Südländer profitierten, ist unbestritten. Doch zu welchem volkswirtschaftlichen Preis? Die permanente Aufwertung der D-Mark wirkte wie eine „Sozialdividendenausschüttung für das deutsche Volk“ (Karl Schiller). Der Euro ist hingegen der Weg in eine neue Knechtschaft. Institut für Staatspolitik (Hrsg.): Warum Deutschland nicht vom Euro profitiert. Wissenschaftliche Reihe – Heft 22, Schnellroda 2013, geheftet, 48 Seiten, 5 Euro |