© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  15/13 / 05. April 2013

Meldungen

Neues Insolvenzrecht belohnt Großgläubiger

MÜNCHEN. Die Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK) hat das „Gesetz zur weiteren Erleichterung der Sanierung von Unternehmen“ (ESUG) scharf kritisiert. „Das neue Insolvenzrecht ist nichts anderes als ein gesetzlicher Anreiz, eine Rückzahlung nicht vorzunehmen“, erklärte SdK-Vorstand Daniel Bauer in der Wirtschaftswoche. „Es ist für Unternehmen nun höchst attraktiv, aktiv ein Insolvenzverfahren einzuleiten.“ Mit dem ESUG sollte nach dem Willen der Bundesregierung eine „Stärkung des Gläubigereinflusses“ im Insolvenzverfahren erreicht werden. Doch in der Praxis führt es zur Enteignung von Kleingläubigern und Arbeitnehmern der insolventen Firmen: „Einflußreiche und finanzstarke Gläubiger drohen nunmehr das Insolvenzverfahren zu dominieren“, so Christoph Niering, Chef des Verbands der Insolvenzverwalter (VID). Banken, Kreditversicherungen und Hedgefonds entdeckten „Insolvenzverfahren als unregulierten Nebenmarkt und kaufen sich in Insolvenzverfahren ein“. (fis)

sdk.org/

 

Risiko bei italienischen und spanischen Papieren

ZÜRICH. Der Schweiz-Chef des US-Vermögensverwalters Pimco, Christian Staub, glaubt, daß die jetzige Euro-Währungsunion vielleicht nicht zu halten ist. „Zumindest langfristig kann man eine Verkleinerung der Euro-Zone nicht ausschließen“, erklärte Staub in der Zürcher Weltwoche. „In dem einen oder anderen Mitgliedsland der Peripherie ist die Verschuldung im Vergleich zur Wirtschaftsleistung einfach extrem hoch.“ Angesichts der höheren Zinsen rate er aber „wieder zum Kauf italienischer und spanischer Papiere mit kurzer Laufzeit. Allerdings betrachten wir es nicht mehr als risiko­lose Anlage, sondern als Kreditinvestment“, so der Pimco-Manager. (fis)

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