© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  16/13 / 12. April 2013

Eine Meinung
Bremen: SPD-Fraktion feuert unbequemes Mitglied
(krk)

Der Bremer Bürgerschaftsabgeordnete Martin Korol hat mit Unverständnis auf seinen Ausschluß aus der SPD-Fraktion reagiert. Ihm war vorgeworfen worden, sich fremden- und frauenfeindlich geäußert zu haben. „Das ist für mich schier unbegreiflich“, sagte Korol der JUNGEN FREIHEIT. Er habe sich für seine Formulierungen ernsthaft entschuldigt, mehr könne er nicht machen. Korol war am Montag ausgeschlossen worden, nachdem Ende Februar Kritik an Beiträgen auf seiner Internetseite aufgekommen war.

Dort hatte er über den Zuzug von Zigeunern unter anderem geschrieben, diese lebten „sozial und intellektuell noch im Mittelalter“. Kinder würden statt in die Schule zum Anschaffen geschickt, und Männer würden ihren Frauen mitunter „die Zähne ausschlagen“, sich selbst aber Stahlzähne gönnen.

Zudem hatte Korol die Position seiner Partei zur Frauenquote kritisiert und den „Wahn der sogenannten ‘Selbstverwirklichung der Frau’“ sowie den „Krippenwahn“ beklagt. Auch mit dem „Massenmord der Abtreibungen“ zeigte sich der gläubige Katholik nicht einverstanden. „Es bringt nichts, einen Herrn Müller einfach durch eine Frau Müller zu ersetzen, das System aber beizubehalten. Wie sollen Frauen ihre Qualitäten wie Sanftheit und Charme positiv einbringen, wenn das System das alte bleibt?“ sagte er.

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