© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  16/13 / 12. April 2013

Meldungen

Jobcenter-Mörder muß lebenslang hinter Gitter

DÜSSELDORF. Das Landgericht Düsseldorf hat einen 52 Jahre alten Marokkaner, der im September 2012 eine Angestellte des Jobcenters im nordrhein-westfälischen Neuss ermordet hatte, zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt. Der Täter Ahmed S. war mit zwei Messern bewaffnet in das Jobcenter eingedrungen, um seinen Sachbearbeiter zu töten. Als er diesen nicht antraf, stach er auf die 32 Jahre alte Angestellte Irene N. ein. Die junge Mutter erlag im Krankenhaus ihren schweren Verletzungen. Während des Prozesses gab der Täter an, er sei wütend darüber gewesen, daß das Arbeitsamt angeblich versucht habe, „mit seinem Foto Millionen“ zu machen, berichtet die Bild-Zeitung. Zuvor hatte er zusammen mit seinem Sachbearbeiter einen Lebenslauf erstellt. Später will S. dann einen Bericht über den Mißbrauch im Fernsehen gesehen haben. Daraufhin wollte er Rache. Den Ermittlern hatte er nach seiner Festnahme gesagt: „Mein Herz hat geblutet, meine Wut kochte, ich wollte Rache.“ (ho)

 

Johnny K.: Letzter Angeklagter stellt sich

BERLIN. Einer der mutmaßlichen Haupttäter vom Alexanderplatz, Onur U., hat sich den Behörden gestellt. Am Montag wurde der 19jährige direkt nach der Landung am Flughafen Tegel festgenommen. Onur U. wird vorgeworfen, im Oktober 2012 am Berliner Alexanderplatz den 20 Jahre alten Schüler Johnny K. zusammen mit fünf weiteren Tatbeteiligten totgeprügelt zu haben. Er hatte sich daraufhin in die Türkei abgesetzt und die türkische Staatsbürgerschaft angenommen. Zuletzt hatte sich auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in den Fall eingeschaltet. Nach Informationen des Spiegel soll sie sich bei den deutsch-türkischen Regierungskonsultationen im März für die Auslieferung von Onur U. stark gemacht haben. Erst vor wenigen Tagen hatte die türkische Justiz dann ein Ermittlungsverfahren wegen Mordes eingeleitet. Daraufhin war Onur U. am Montag freiwillig nach Deutschland zurückgekehrt. Die Staatsanwaltschaft hat bereits angekündigt, nun zügig Anklage erheben zu wollen. (tb)

 

NPD muß ihren Parteitag absagen

COBURG. Die NPD hat ihren Bundesparteitag im fränkischen Lautertal-Rottenbach (Landkreis Coburg) am vergangenen Wochenende absagen müssen (Kommentar Seite 2). In der Woche vor dem Parteitag begonnene Bauarbeiten hatten die Zufahrt zum Veranstaltungsort unmöglich gemacht. Eine Klage der Partei gegen die Baumaßnahmen wies das Verwaltungsgericht Bayreuth ab. „Es ist offensichtlich, daß die Baumaßnahmen wegen uns durchgeführt werden“, sagte NPD-Sprecher Frank Franz. Die Partei sprach von „behördlicher Willkür“ und will sich nun nach einem neuen Veranstaltungsort umsehe. (tb)

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