© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  16/13 / 12. April 2013

Meldungen

Frühe Schöpferkraft der Menschen Alteuropas

DARMSTADt. Am Rande der Ortschaft Belica bei Jagodina in Zentralserbien wurde 2002 ein faszinierend reichhaltiger Hort mit 61 Stein-, zehn Knochen- und sieben Tonidolen gefunden. Einem Tübinger Forscherteam um Raiko Krauß gelang nun 2012 die Datierung der Objekte mittels der Radiokarbonmethode auf etwa das Jahr 5700 v. Chr. – deshalb können die Artefakte mit ziemlicher Sicherheit der frühneolithischen Stufe Anzabegovo-Vršnik II zugeordnet werden (Antike Welt 1/2013). Typologisch weisen die extrem stilisierten, aber dennoch erstaunlich modern und ästhetisch wirkenden Frauengestalten aus Serpentinit sowie auch die Miniaturwerkzeuge und einige nicht deutbare abstrakte Gegenstände allerdings schon klar in Richtung der Donaukultur, deren formative Periode rund zwei Jahrhunderte später begann (JF 48/11). Damit handelt es sich hier also um weitere wichtige Zeugnisse der Schöpferkraft der Menschen Alt-europas, überkommen aus einer Zeit, als diese gerade begannen, zu Ackerbau und Viehzucht überzugehen. (wk)

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Dicke Tabletten: Medizin der antiken Griechen

Leinfelden-Echterdingen. Ein Archäologenteam der Universität Pisa unter der Leitung von Erika Ribechini entdeckte jetzt die ältesten erhalten gebliebenen Medikamente der Welt. Diese fanden sich im sogenannten Pozzino-Wrack vor der Küste der Toskana. Das Handelsschiff griechischer Herkunft war um 140 v. Chr. gesunken und dann 1974 aufgespürt worden (Bild der Wissenschaft 4/2013). Bei den aktuellen Tauchgängen kam nun ein versiegelter Zinnbehälter zum Vorschein, der sechs graue Tabletten mit einem Durchmesser von vier Zentimetern und einer Dicke von einem Zentimeter enthielt. Diese Riesenpillen waren aufgrund ihrer Größe ganz sicher nicht zur oralen Einnahme gedacht, sondern zur äußerlichen Anwendung im Bereich der Augen. Die Tabletten bestehen nämlich vorwiegend aus Zinkkarbonat mit Zusätzen von Olivenöl, Eisenoxid, Bienenwachs, Kiefernharz sowie Holzkohle, und es steht zu vermuten, daß sie angefeuchtet und direkt auf die Augen aufgelegt werden sollten – als Mittel gegen Bindehautentzündungen und andere Leiden. (wk)

www.wissenschaft.de

 

Erste Sätze

Während dieses Buch zum Druck geht, droht ein neuer Krieg auszubrechen.

Hans Lohmeyer: Die Politik des Zweiten Reiches 1870–1918, Berlin 1939

 

Historisches Kalenderblatt

13. April 1913:I Fünf deutsche Geschäftsleute werden im Bahnhof von Nancy unter den Augen der örtlichen Gendarmerie Opfer gewaltsamer Übergriffe einer Gruppe Franzosen, was zu diplomatischen Verstimmungen zwischen Berlin und Paris führt.

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