© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  17/13 / 19. April 2013

Zypern-Hilfe muß aufgestockt werden
Nicht zu retten
Michael Paulwitz

Als Koalitionsabgeordneter denkt man besser gar nicht erst darüber nach, was man da gerade so tut: Mal eben zehn Milliarden für Zypern durchwinken, obwohl die schon wieder sechs Milliarden mehr brauchen und jeder sich ausrechnen kann, daß spätestens ein paar – natürlich nie und nimmer zu erwartende – Nachforderungen weiter das Kartenhaus doch noch zusammenbricht und der Steuerzahler die Rechnung zahlt. So weit wie gehabt, das Gegrummel der Abweichler und ein paar halbherzige Verweigerungsdrohungen inbegriffen.

Am Ende nicken alle doch wieder brav wie die Lemminge, weil den Kanzlerwahl- und Machterhaltungsverein CDU im Grunde ja nur eines interessiert: Bloß keine lästigen Debatten vor der Wahl. Lieber mit noch mehr Steuermilliarden das dicke Ende noch ein wenig hinauszögern und die Bürger nochmal richtig einlullen.

Beim Euro-„Rettungs“-Betrug sitzen die rot-grünen Komplizen ja zum Glück im selben Boot, und damit die nicht etwa woanders einen Stich machen, steigt man vorsorglich auch noch – Programm hin, Parteitagsbeschluß her – auf die „Frauenquote“ um. Nur soll die halt nicht gleich kommen, sondern später mal. Wie der Euro-Offenbarungseid.

Wer sich immer noch weismachen läßt, daß dieses Gewurstel „alternativlos“ sein soll, der ist wirklich nicht mehr zu retten.

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