© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  17/13 / 19. April 2013

Meldungen

Kein Verfahren gegen Gauck wegen Protestpost

Berlin. Es wird kein Ermittlungsverfahren gegen Bundespräsident Joachim Gauck wegen Verstoßes gegen das Briefgeheimnis geben. Das hat die Berliner Staatsanwaltschaft auf Nachfragen der JUNGEN FREIHEIT mitgeteilt. Ein Bürger hatte ihn angezeigt, nachdem die Süddeutsche Zeitung über an Gauck gerichtete Protestbriefe berichtet hatte. Darin wurde er beschimpft. Der SZ lagen diese Briefe offentsichtlich vor. Der zuständige SZ-Redakteur wollte sich grundsätzlich nicht dazu äußern. Das Bundespräsidialamt gab auf Nachfrage der JF zu, daß 25 ausgesuchte „Schreiben der Süddeutschen Zeitung für einen Bericht zur Einsichtnahme zur Verfügung gestellt“ worden seien. Ziel sei es gewesen, Medien über den „rechtsextremistischen und fremdenfeindlich-rassistischen“ Charakter der Briefe an Gauck aufzuklären. (rg)

 

„Kölner Stadtanzeiger“ erfindet Morlok-Interview

Köln. Der Kölner Stadtanzeiger hat ein Interview erfunden. In einem Bericht über die Rechtmäßigkeit der Kandidatenaufstellung der Piratenpartei in NRW heißt es über den Parteienforscher Martin Morlok: „‘Ich halte das Gutachten zur fehlenden Rechtmäßigkeit bei der Listenaufstellung der NRW-Piraten für zutreffend’, sagte Morlok, stellvertretender Direktor des Instituts für Deutsches und Internationales Parteienrecht, dem Kölner Stadt-Anzeiger.“  Wie sich tags darauf herausstellte, hat Morlok jedoch gar nicht mit der Zeitung gesprochen. Das Zitat stammte von einem seiner Mitarbeiter und wurde ihm in den Mund gelegt. (rg)

 

Fox-News-Reporterin droht Gefängnisstrafe

DENVER. Der Auskunftsklageprozeß gegen die Fox-News-Journalistin Jana Winter ist auf August verschoben worden. Winter wird von den Anwälten des mutmaßlichen Todesschützen von Aurora, Jesse Holmes, beschuldigt, mit der Veröffentlichung von Informationen über ihren Mandanten gegen eine Nachrichtensperre verstoßen zu haben. Winter berichtete, Holmes habe wenige Tage vor der Tat am 20. Juli 2012 ein Notebook an seine Psychiaterin geschickt. Holmes hatte damals in einem Kino 13 Menschen getötet.Winter weigert sich unter Berufung auf die amerikanische Verfassung weiter, ihre Quelle zu nennen. Ihr droht daher eine Haftstrafe von bis zu sechs Monaten. (tb)

 

Historisches Kalenderblatt

20. April 1938: Im Berliner Zoopalast feiert der zweiteilige Olympia-Film Leni Riefenstahls Premiere. Unter den Gästen ist auch Adolf Hitler. „Fest der Völker“ und „Fest der Schönheit“ dokumentieren zusammen über drei Stunden lang die Olympischen Spiele von 1936.

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