© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  18/13 / 26. April 2013

Das Schwert in der Hand
DVD-Sammelbox: „Die Ritter der Tafelrunde“
Werner Olles

Mittelalter-Spezialisten raufen sich in aller Regel die Haare ob der Hollywood-Verfilmungen der König-Artus-Sage. Dabei sind die meisten dieser Filme zunächst und einfach handwerklich glänzend und farbenprächtig inszeniertes Unterhaltungskino. Unter dem Titel „Die Ritter der Tafelrunde“ sind jetzt in einer Box gleich drei der beliebtesten Historienfilme des Ritter- und Fantasy-Genres erschienen, in denen die Helden schwertschwingend allerlei Gefahren bestehen müssen.

In „Camelot – Der Fluch des goldenen Schwertes“ (1983) muß der junge, tapfere Ritter Sir Gawain das Rätsel um einen geheimnisvollen grünen Phantomritter (Sean Connery), der das sagenumwobene Königreich Camelot und sein Leben bedroht, lösen. Als dieser am Hofe König Artus’ versucht, die Ritter der Tafelrunde zu provozieren, begehrt Gawain gegen ihn auf und es kommt schließlich zum entscheidenden Kampf.

„Lancelot – Der verwegene Ritter“ (1962) beschreibt die Kämpfe und Abenteuer des Ritters Lancelot (Cornel Wilde) und seine Liebe zur Gemahlin des Königs Artus, Guinevra (Jean Wallace). Als der König von der Affäre seines ersten Ritters erfährt, schickt er Lancelot in die Verbannung.

In Henry Hathaways „Prinz Eisenherz“ (1954) stürzt der heidnische Wikinger Boltar den christlichen König Aguar von Thule von seinem Thron. Aguar flieht mit seiner Familie ins benachbarte England, wo er ein sicheres Versteck bei König Artus findet. Um Verbündete für seinen Kampf gegen Boltar zu finden, schickt Aguar seinen Sohn, Prinz Eisenherz (Robert Wagner), nach Camelot. Als Ritter der Tafelrunde verliert er sein Herz an die schöne Prinzessin Aleta (Janet Leigh) und erobert den geraubten Thron seines Vaters zurück.

Alle drei Filme erzählen in schauprächtigen Bildern von Rittern und martialischen Kämpfern, die aus dem exotischen Lichterglanz entlegener Länder oder dem mythischen Dunst sagenhafter Jahrhunderte stammen. Auch wenn die unbekümmerte Adaptionstechnik des Genres sich seine Versatzstücke ohne viel Skrupel aus den verschiedensten Motivkreisen zusammenholt und mit zusätzlichen Figuren und Aktionen ausschmückt, wird hier stilistisch bewußt ein reizvolles Gegenbild zu den überzüchteten Technizismen der Science-fiction entworfen.

DVD: Die Ritter der Tafelrunde. Koch/Media, 2013. Laufzeit etwa 307 Minuten

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