© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  24/13 / 07. Juni 2013

Meldungen

Moore: Weichen für Renaturierung stellen

KIEL. In Deutschland haben sich seit der letzten Eiszeit auf 14.000 Quadratkilometern Moore gebildet. Drei Viertel davon liegen in der nord- und mitteldeutschen Tiefebene. Obwohl sie wichtige Ökosystemleistungen erfüllen, werden sie durch forcierte land- und forstwirtschaftliche Nutzungen eingeschränkt. Naturnahe Moore sind auf sechs Prozent der Gesamtfläche zurückgedrängt. Zwei Drittel der deutschen Moorböden dienen als Grün- und Ackerland. Vor dem Hintergrund steigender Meeresspiegel und entwässerungsbedingter Sackungen der Moorbodenoberfläche sei eine weitere Entwässerung nur mit deutlich steigenden Kosten möglich, warnte der Ökohydrologe Michael Trepel von der Uni Kiel. Es müßten daher wie in den Niederlanden und Dänemark Anpassungsstrategien entwickelt werden, die die Weichen in Richtung Renaturierung stellen (Geographische Rundschau, 4/13). (dg)

www.geographischerundschau.de

 

Bis 2100 wird es wärmer und häufiger stürmisch

Offenbach. Trotz der aktuellen Wetterkapriolen bleiben die Experten des Deutschen Wetterdienstes (DWD) bei ihrem Mantra: „In Deutschland wird es wärmer.“ Die Zahl der extremen Hitzetage werde deutlich zunehmen (Senckenberg, 4/13). In der jüngsten Langzeitprognose, gestützt auf die seit 1881 erhobenen Daten des Deutschen Klimaarchivs, prognostizieren die DWD-Forscher, daß sich die Zahl der deutschen Sonnentage bis 2100 von 40 auf 80 verdoppelt. Sie erwarten vermehrt Starkniederschläge, Überschwemmungen und eine Zunahme von Stürmen mit Windgeschwindigkeiten von 85 bis 110 Kilometern pro Stunde. Sechs regionalen Klimaprojekten zufolge sei davon auszugehen, daß sich die Häufigkeit von Stürmen der Windstärke 11, die derzeit statistisch nur einmal pro Winter übers Land fegen, mittelfristig um 25 bis 100 Prozent erhöhe. (ck)

www.senckenberg.de

 

Linke Grundsatzkritik an Pränataldiagnostik

Hamburg. Den Regelungen zur Pränataldiagnostik (PID) fehle ein ethisch-rechtlicher Kompaß. Einen wirkungsvollen Schutz von Embryonen und Föten habe das PID-Gesetz nicht geschaffen, beklagt der linke Publizist und Anwalt der Kanzlei Menschen und Rechte, Oliver Tolmein. Zwar hätten sich Befürchtungen bezüglich des Einsatzes von Mitteln, um in einer „Früheuthanasie“ Behinderungen verschwinden zu lassen, nicht bewahrheitet. Trotzdem würden Frauen verdeckt gedrängt, sich an die gesellschaftspolitische „Normalität“ anzupassen, die weiter in erheblichem Maße durch die Diskriminierung von Behinderten geprägt werde (Kritische Justiz, 4/12). (rs)

www.menschenundrechte.de

 

Erkenntnis

„Zu viele Deutsche können das, was sie im Mathematik­unterricht gelernt haben, in Alltagssituationen nicht anwenden.“

Johannes Friedemann, Chef der Unternehmenskommuni­kation der Comdirect Bank und Vorstand der Stiftung Rechnen

Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen