© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  25/13 / 14. Juni 2013

Meldungen

Archäometrie: Blicke in unsere Vergangenheit

PARIS. Chemisch-physikalische Museumslabore liefern „faszinierende Blicke in die Vergangenheit“. Die Analyseverfahren der Archäometrie erreichten inzwischen die Mikro- und Nanoebene, so die in Paris tätige Materialwissenschaftlerin Ina Reiche (Physik Journal, 4/13). Da der Charakter vieler Kunstwerke eine Probenentnahme verbietet, kommen verstärkt nichtinvasive Methoden mit Synchrotonstrahlung zum Einsatz. Wie Reiche anhand steinzeitlicher Höhlenzeichnungen von Lascaux, ägyptischer Wandmalereien und einer Silberstiftzeichnung Rembrandts zeigt, liefern die gewonnenen Erkenntnisse neue Einsichten in das technische Können, die Materialien oder Handelsbeziehungen früherer Gesellschaften. Vorreiter der Archäometrie war das vor 125 Jahren entstandene Chemische Laboratorium der Königlichen Museen zu Berlin. (ft)

www.physik-journal.de

 

Viren: Forschungsverbote nur bei Ausnahmefällen

BERLIN. Bei der Güterabwägung zwischen „bioterroristischen Risiken“ und Forschungsfreiheit zeichnet sich ein Sieg der Freiheit ab. Das ist die Tendenz einer Anhörung des Deutschen Ethikrats, der im Auftrag der Bundesregierung eine Stellungnahme vorbereitet und dazu Mediziner und Naturwissenschaftler befragt hatte. Der Marburger Virologe Hans-Dieter Klenk räumte die Notwendigkeit sorgfältiger Risiko-Nutzen-Abwägungen ein, riet aber von Forschungs- und Publikationsverboten ab. Experimente zur Virengefährlichkeit seien „unverzichtbar“. Nur für den „Ausnahmefall“ sei ein Verbot vertretbar. Dies müsse aber nicht von der Bundesregierung, sondern von einer „Biosicherheits-Kommission“ verhängt werden. Das Moratorium bei Experimenten zur Vogelgrippe ist Anfang dieses Jahres ausgelaufen (Deutsches Ärzteblatt, 19/13). (ft)

www.aerzteblatt.de

 

Über Tscheljabinsk zerplatzte kein Staubkorn

HEIDELBERG. Der Steinmeteorit, der vor vier Monaten über dem Ural-Bezirk Tscheljabinsk zerplatzte, kreuzte die Erdbahn schon häufiger. Wie Uwe Reichert in Sterne und Weltraum (4/13) darlegt, war es unmöglich, den lichtschwachen Apolloasteroiden rechtzeitig zu erfassen, um die Bevölkerung zu warnen. Trotz eines Durchmesser von nur 16 Metern werde die Masse auf bis zu 10.000 Tonnen veranschlagt. Es sei daher kein Staubkorn zerplatzt. Die bei der Explosion freigesetzte Energie entspreche 500.000 Tonnen TNT, oder dem 30- bis 40fachen der Hiroshima-Bombe. Ob sich in die Atmosphäre eindringende Asteroiden in einer halbwegs sicheren Höhe von 20 Kilometern zerlegen, hänge entscheidend von der Materialbeschaffenheit ab. (ck)

www.sterne-und-weltraum.de

 

Erkenntnis

„Der Vorwurf der nicht zutreffenden Verbrauchsangaben trifft nicht die Hersteller, sondern die EU-Bürokratie. Die haben den sogenannten Neuen Europäischen Fahrzyklus (NEFZ) definiert, nach dem sich alle Hersteller zu richten haben.“

Peter Schwerdtmann, Autoexperte

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