© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  27/13 / 28. Juni 2013

Meldungen

Zentralbank-Geldflut nutzt nur wenigen

HONGKONG. Der Schweizer Fondsmanager Marc Faber setzt weiter auf Edelmetalle. „Gold notiert derzeit 30 Prozent unter seinem Allzeithoch von 1921 Dollar je Unze aus dem Jahr 2011. Trotz dieses Rückgangs hat es aber seit 1999 alle anderen Vermögenswerte klar abgehängt. Eine Korrektur war überfällig“, erläuterte der Herausgeber des Börsenbriefs Gloom Boom & Doom Reports in der Wirtschaftswoche. Er halte je ein Viertel seines Kapitals in Aktien und Gold. Bei dem Edelmetall kauft Faber monatlich zu: „Ich will nicht meine gesamten Vermögenswerte im Bankensystem angelegt haben. Wenn die Blase platzt, sind Finanzwerte besonders verletzlich.“ Die Geldflut der Notenbanken führe nicht dazu, daß die ökonomische Aktivität und die Preise der Vermögenswerte in etwa gleich zunehmen, sondern davon profitieren jene, „die in der Nähe des Geldstroms tätig sind“, so Faber. „Die Mehrheit verliert, eine Minderheit profitiert.“ Er habe von dieser Politik profitiert, „aber als Ökonom und Beobachter mit sozialem Gewissen kann ich sie nicht gutheißen.“ Für die Wohlhabenden könne es daher recht ungemütlich werden: „Die große Mehrheit der besitzlosen Wähler wird sie über Vermögensteuern und wesentlich höhere Einkommensteuern zur Kasse bitten.“ (fis) www.new.gloomboomdoom.com

 

„Jeder Zinsanstieg Gift für die Refinanzierung“

MÜNCHEN. Der Chefanalyst der inhabergeführten Baader Bank, Robert Halver, rechnet nicht mit einem Ende der lockeren Geldpolitik, da „die Märkte sehr stark an dieser Gelddroge hängen“, erklärte Halver im Deutschlandfunk. „Rein theoretisch könnte sogar die US-Notenbank jedes Stück Staatsanleihe der USA aufkaufen.“ Wenn die Konjunktur nicht laufe, werde Fed-Chef Ben Bernanke oder sein Nachfolger weitermachen wie bisher. Bei einem Sockel der US-Staatsverschuldung von 16,4 Billionen Dollar (JF 26/13) sei „jedes Stück Zinsanstieg Gift für die Refinanzierung“. Auch die Euro-Zone vertrage keine geldpolitische Wende. Wenn die Zinsen ansteigen würden, seien Staaten wie Frankreich, Italien, Spanien nicht mehr zu refinanzieren. (fis) www.baaderbank.de/presse

Zahl der Woche

Mehr als 1,3 Millionen Erwerbstätige in Deutschland verdienten 2012 so wenig, daß sie Anspruch auf ergänzende Hartz-IV-Leistungen hatten. 722.000 der Betroffenen waren Frauen, 608.000 Männer. Das waren 26 Prozent bzw. 17 Prozent mehr als im Jahr 2007.

(Quelle: Boecklerimpuls.de)

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