© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  27/13 / 28. Juni 2013

Meldungen

Bahn will weniger Anglizismen verwenden

BERLIN. Die Deutsche Bahn will künftig wieder mehr deutsche Begriffe und weniger Anglizismen verwenden. In Leitlinien für das Unternehmen sei festgelegt worden, daß möglichst durchgängig die deutsche Sprache verwendet werden solle, bestätigte ein Bahnsprecher einen entsprechenden Bericht der Welt am Sonntag. Die Verwendung von Anglizismen solle möglichst „eingegrenzt“ werden. Dazu sei ein Glossar mit 2.200 Begriffen erstellt worden, mit dessen Hilfe die Bahn-Mitarbeiter ihren alltäglichen Sprachgebrauch kritisch unter die Lupe nehmen könnten, sagte ein Bahn-Manager. Ziel sei es, die „inflationäre Verwendung englischer und scheinenglischer Begriffe zu bremsen“. So wird aus dem „Flyer“ wieder der „Handzettel“. „Wir vermeiden Begriffe wie ‘Highlights’ für herausragende Leistungsaspekte, und ‘Hotlines’ wurden im Zuge dieses Prozesses zu ‘Service-Nummern’“, sagte ein Bahnsprecher. Die Deutsche Bahn steht seit Jahren in der Kritik von Sprachschützern. 2007 war der damalige Bahnchef Hartmut Mehdorn vom Verein Deutsche Sprache zum „Sprachpanscher“ des Jahres gekürt worden. (ho/tha)

 

Bergpark Wilhelmshöhe ist jetzt Weltkulturerbe

BERLIN. Der Deutsche Kulturrat, der Spitzenverband der Bundeskulturverbände, freut sich, daß der Kasseler Bergpark Wilhelmshöhe in die Liste der Welterbestätten aufgenommen wurde. Mit dem Bergpark sind nunmehr 38 deutsche Welterbestätten im insgesamt mehr als 900 Welterbestätten umfassenden Verzeichnis vertreten. Grundlage dafür ist das „Übereinkommen zum Schutz des Kultur- und Naturerbes“, das im Jahr 1972 von der Unesco verabschiedet wurde. In die Welterbeliste werden Kultur- und Naturstätten aufgenommen, die Zeugnisse vergangener Kulturen, künstlerische Meisterwerke oder einzigartige Naturlandschaften sind. Der Bergpark Wilhelmshöhe hat eine Größe von 240 Hektar und ist der größte Bergpark Europas. Er wurde 1696 angelegt und geht auf eine Idee des Landgrafen Karl von Hessen-Kassel zurück. (JF)

 

Muslime in Deutschland üben Selbstjustiz

KÖLN/BREMEN. Muslime üben Selbstjustiz auch in Deutschland. Selbsternannte Friedensrichter lösen dabei Konflikte nach kurdischen und islamischen Gesetzen. Das berichtete der Westdeutsche Rundfunk (WDR) in der Fernsehsendung „Menschen hautnah: Selbsternannte Richter – Schattenjustiz bei Muslimen in Deutschland“. Der Sender begleitete den kurdischen Friedensrichter Mustafa Özbek aus Bremen: Er schlichtet in einem muslimisch geprägten Viertel in der Hansestadt etwa nach brutalen Messerstechereien, treibt Geld für Geschäftsleute ein und sorgt dafür, daß Töchter, die gegen ihren Willen verheiratet wurden, wieder zur Familie zurückkehren. Familien müßten sich an kurdische Sitten und Gebräuche halten, sagte Özbek: „In unserem Kulturkreis ist es so, daß wenn sich eine Frau oder ein Mädchen nicht entsprechend den Regeln, die wir stellen, verhält, dann ist es im Normalfall so, daß sie getötet wird.“ Man wolle eigene Angelegenheiten immer ohne deutsche Polizei und Justiz lösen. Wenn ein Mann die Polizei rufe, verliere er sein Gesicht und sei nicht mehr respektiert. Wie der WDR berichtet, sind Polizei und Staatsanwaltschaft in vielen Fällen machtlos. Sie fänden keine Zeugen, die gegen Özbek oder andere selbsternannte Friedensrichter aussagten, denn sie seien eingeschüchtert und schwiegen aus Angst. (idea)

Sprachpranger

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Werbespruch der im  niedersächsischen Celle ansässigen Kosmetikfirma Sun Royal GmbH

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