© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  28/13 / 05. Juli 2013

Meldungen

CDU-Politiker  kritisiert Günter Grass

Berlin. Der verteidigungspolitische Sprecher der Unionsfraktion im Bundestag, Ernst-Reinhard Beck (CDU), hat die Kritik des Schriftstellers Günter Grass an der Bundeswehr scharf zurückgewiesen. „Herr Grass hat sich doch längst aus dem Kreis derjenigen Personen gemeldet, deren politische Meinung man noch ernst nehmen kann“, sagte Beck der JUNGEN FREIHEIT. „Die Soldaten der Bundeswehr haben es nicht nötig, sich als ‘Söldner’ diffamieren zu lassen, erst recht nicht von einem ehemaligen Angehörigen der Waffen-SS.“ Es sei zudem bezeichnend, daß die SPD glaube, aus Auftritten mit Grass noch „Honig saugen zu können“, kritisierte der CDU-Politiker. Grass hatte in der vergangenen Woche bei einer Veranstaltung mit dem SPD-Spitzenkandidaten Peer Steinbrück in Berlin behauptet, durch die Abschaffung der Wehrpflicht sei die Bundeswehr zu einer „Söldnerarmee“ verkommen. Er könne nur davon abraten, in diese einzutreten. (krk)

 

Kauder lehnt Adoptionsrecht ab

München. Der Fraktionsvorsitzende von CDU/CSU im Bundestag, Volker Kauder, hat das Adoptionsrecht für homosexuelle Paare abgelehnt. „Bis zum Nachweis des Gegenteils bin ich fest davon überzeugt, daß es das Beste für Kinder ist, wenn sie bei Vater und Mutter aufwachsen“, sagte er dem Focus. Beim Adoptionsrecht dürfe ausschließlich das Kindeswohl im Mittelpunkt aller Betrachtungen stehen, nichts anderes. „Die Adoption ist nicht dazu da, erwachsene Menschen zufriedenzustellen“, bekräftigte Kauder. „Und wenn auf hundert Adoptionswünsche zwanzig zu adoptierende Kinder kommen, sollten diese nach dem natürlichen Familienprinzip aufwachsen dürfen.“ (ms)

 

Bundestag weitet Ehegattensplitting aus

BERLIN. Der Bundestag hat in der vergangenen Woche beschlossen, das Ehegattensplitting auf homosexuelle Paare auszudehnen. Damit setzte das Parlament eine Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts um. Rund 20 Abgeordnete der Union stimmten gegen das Gesetz, darunter unter anderen die Mitglieder des konservativen Berliner Kreises, Erika Steinbach und Thomas Bareiß. „In der Fraktion gibt es eine spürbare Stimmung, die das Verfassungsgerichtsurteil nicht für richtig hält“, sagte Bareiß dem Spiegel. Der Chef der Schwulenunion Stefan Kaufmann (CDU) zeigte sich dagegen „stark irritiert“ von den Gegenstimmen. „Ich hätte mir gewünscht, daß die Kollegen geschlossen für den Gesetzentwurf stimmen“, kritisierte er laut Süddeutscher Zeitung. Der Parlamentarische Geschäftsführer der Grünen, Volker Beck, wies darauf hin, daß die Koalition angesichts der Gegenstimmen keine eigene Mehrheit zustande bekommen
habe. (tb/ms)

 

Umfrage der Woche

Eklat beim Schlesiertag: Müssen sich die Vertreiberstaaten entschuldigen?

4% Nein, fast 70 Jahre danach ist es Zeit, einen Schlußstrich zu ziehen.

2,2% Nein, die Verbrechen der Deutschen waren der Auslöser der Vertreibung.

23,6 % Ja, schließlich hat sich die Bundesrepublik auch für die von Deutschen begangenen Verbrechen entschuldigt.

70,2 % Ja, aber das reicht nicht aus. Die Vertriebenen sollten auch finanziell entschädigt werden.

abgegebene Stimmen gesamt: 4677

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