© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  28/13 / 05. Juli 2013

Meldungen

PID-Gesetz: Erweitertes Vorsorgeanbot seit 1. Juli

BERLIN. Das seit 2011 geltende Gesetz zur Regelung der Präimplantationsdiagnostik (PID) hat die Diskussion über die Untersuchung von künstlich befruchteten Embryonen auf Gendefekte nicht beendet. Inzwischen verstärkt sich sogar der Ruf, das Gesetz „auf den Prüfstand“ zu stellen. Die ethischen Bedenken, bekräftigt etwa durch Martin Hein, Bischof der evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (Zeitschrift für Theologie und Kirche, 4/12), richten sich weiterhin gegen die „Logik der bedingten Menschenwürde“, die sich in dem „Selektionen“ erlaubenden PID-Gesetz ausspreche. Ungeachtet dieser Kontroverse ist zum 1. Juli die größte Veränderung in der Schwangerenvorsorge seit 1985 Realität geworden. Von den Kassen bezahlt, können Schwangere ein umfassenderes Ultraschallscreening nutzen, um Fehlbildungen bei Ungeborenen zu erkennen. Obwohl Kritiker eine Ausweitung der auf „Kinderauslese“ fixierten Pränatalmedizin befürchten, scheinen die akuten Probleme des Vorsorgeangebots zunächst darin zu liegen, daß zu wenige Frauenärzte über eine Zusatzausbildung als Pränatalmediziner verfügen, um fötale Anomalien entdecken zu können. (ft)

mohr.de/zeitschriften/theologie

 

Jugendliche Entfremdung von Natur und Umwelt

WIEN. Das Interesse Jugendlicher an der Natur sinkt. Das Internet hat neben den Treffen mit Freunden die höchste Freizeitpriorität. Wie eine österreichische Studie zeigt (Naturschutz und Landschaftsplanung, 6/13), kann Biologieunterricht und Umweltkunde daran nur wenig ändern. Der „Trend zur Entfremdung von der Natur“ könne aber gemildert werden, wenn man Schülern Freilandunterricht ermögliche. Technische Übungen wie GPS-Verortung würden dabei sogar hinter der bewußten Ausrichtung auf Tierarten zurücktreten. Allerdings stoße schon die Artenbestimmung auf wenig Gegenliebe. Eigene Freizeit wollten die Schüler für eine verbesserte „Umweltbildung“ nicht opfern. (vl)

www.nul-online.de

 

Studentenhunger auf vegetarische Kost

BERLIN. In den 700 Mensen deutscher Hochschulen werden täglich 1,5 Millionen Mahlzeiten gekocht. Gefragt ist zunehmend Fleischloses, wie eine Studie des Arbeitskreises Gesundheitsfördernde Hochschulen belegt. Rücksicht auf Vegetarier und Veganer gehöre zum Alltag für die Essensplaner in den 58 Studentenwerken. In Berlin gibt es sogar schon eine erste rein vegetarische Mensa. Bei der Verwendung fleischloser Kost aus der Region stoße man allerdings an Grenzen, da Lebensmittel aus dem jeweiligen Umkreis nicht in ausreichendem Maß geliefert werden könnten (VDL-Journal, 2/13). (ck)

vdl.de/VDL_Journal_online/

 

Erkenntnis

„Effizienzsteigerung in der Fertigung ist nicht automatisch mit weniger Personalbedarf gleichzusetzen.“

Hubert Waltl, Diplom-Ingenieur für Produktionstechnik und VW-Vorstand für Produktion und Werke

 

Und der vorherrschende Glaube an „soziale Gerechtigkeit“ ist gegenwärtig wahrscheinlich die schwerste Bedrohung der meisten anderen Werte einer freien Zivilisation.

Friedrich A. von Hayek

(1899–1992)

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