© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  29/13 / 12. Juli 2013

Zeugnisse vergangener Kulturgeschichte: Rot-Grün in NRW dreht Geldhahn zu
Historische Substanz in Gefahr
(wk)

In der Zeitschrift Archäologie in Deutschland (3/2013) beklagt der renommierte Archäologe und Denkmalpfleger Heinz Günter Horn in auffallend drastischen Worten die Streichorgie der rot-grünen Landesregierung in Düsseldorf bei der Bodendenkmalpflege: Die Mittel hierfür wurden für 2013/14 im Vergleich zu 2012 um siebzig Prozent gekürzt und sollen 2015 gar komplett wegfallen. In Nordrhein-Westfalen, dem einstigen Musterland auf diesem Gebiet, werde es ab dann „eine Landesförderung für bau- und bodendenkmalpflegerische Maßnahmen im Grunde nur noch auf Darlehensbasis geben. Damit dürften die Bau- und Bodendenkmalpflege nicht mehr handlungsfähig sein. Auf eine solche ‘Schnapsidee’ muß man erst einmal kommen." Dabei machen die gestrichenen Mittel gerade einmal 0,02 Prozent des Landeshaushaltes aus, weswegen es wohl kaum zu nennenswerten Spareffekten kommen werde, wohl aber „zu einem erheblichen Verlust an historischer Substanz mit verheerenden Folgen für das von ihr so unverwechselbar geprägte Land und seine Regionen". Als Ursache für die Fehlentscheidungen in Düsseldorf sieht Horn neben einer allgemeinen Geschichtsvergessenheit auch die mangelnde Lobbyarbeit, wie sie beispielsweise Pferderennvereine leisten, die – Sparhaushalt hin, Sparhaushalt her – weiterhin großzügige Subventionen erhalten. (wk)

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