© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  30-31/13 19. Juli / 26. Juli 2013

Zitate

„Wann immer in der Bundesrepublik eine Debatte beginnt, darf man sich gewiß sein: Deutschland steht auf der Seite der Guten, seine Position ist zugleich eine Inkarnation der Weltmoral. In Afghanistan begnügte sich die Bundeswehr lange damit, Brunnen zu bohren und Schulen zu bauen, während man das Kämpfen den Nato-Alliierten überließ. (…) In der globalen Aufregung um die Behauptungen des NSA-Verräters Snowden protestiert niemand so schrill gegen den amerikanischen Überwachungsstaat wie deutsche Medien, zugleich wertet man emsig die Erkenntnisse der US-Geheimdienste aus.“

Eric Gujer, Leiter des Ressorts Außenpolitik, in der „Neuen Zürcher Zeitung“ vom 10. Juli 2013

 

 

„Prism, Isis, Tempora – diese High-Tech-Programme staatlicher Überwachung markieren einen Wendepunkt. Es werden nicht nur sämtliche Bürger lückenlos elektronisch ausspioniert, sondern es sind wenige Entscheider auf Geheimdienstebene, die über unsere Daten bestimmen – und das ohne jegliche demokratische Legitimation. Sie errichteten einen Staat im Staat. (…) Doch niemand möchte ins Fadenkreuz der Sicherheitsbehörden geraten, zumal die Grenzen zwischen Ausspähen, Strafverfolgung und Mißbrauch verwischen.“

Vlad Georgescu, Wissenschaftsjournalist, im Politischen Feuilleton des Deutschlandradios vom 10. Juli 2013

 

 

„Wie oft und mit welchem Eifer haben Sie die Machenschaften des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR verurteilt! Zu Recht, denn die Stasi war eine ekelhafte Institution, das müssen Sie mir, einem Republikflüchtigen, nicht erklären. Dennoch hat die Stasi über mich persönlich vermutlich nicht den hundertsten, vielleicht nicht den tausendsten Teil der Informationen besessen, die irgendwo bei der NSA auf Festplatten herumliegen. Wäre es, sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin, nicht Ihre politische, Ihre juristische, Ihre moralische Pflicht, mich als Bürger vor den Angriffen auf meine Privatsphäre zu schützen?“

Eugen Ruge, Schriftsteller, in der „FAZ“ vom 11. Juli 2013

 

 

„Die deutsche Wirtschaft würde eine Rußland-Strategie der Bundesregierung begrüßen, die zu einer engeren Anbindung Rußlands und des russischen Marktes an die EU beiträgt. Knapp die Hälfte der befragten Ost-Ausschuß-Mitglieder sind der Ansicht, daß Rußland in der Politik der gegenwärtigen Bundesregierung keinen angemessenen Stellenwert einnimmt. 54 Prozent der Unternehmen bemerken eine Verschlechterung des deutsch-russischen Verhältnisses.“

Eckhard Cordes, Vizepräsident des CDU-Wirtschaftsrats, auf der Jahreskonferenz des Ost-Ausschusses der deutschen Wirtschaft am 11. Juli 2013

 

 

„Im Prinzip ist der Besitz von Gold eine Form der Versicherung gegen Krieg, den Zusammenbruch des Finanzsystems und Währungsentwertung. (…) Es ist daher Unsinn, zu behaupten, der Anstieg des Goldpreises wäre lediglich eine Blase gewesen. Allerdings trifft es schon auch zu, daß mit dem Anstieg des Goldpreises eine wachsende Zahl naiver Investoren auch einsteigen wollte.“

Kenneth Rogoff, früherer Chefökonom des Währungsfonds IWF, im Wiener „Standard“ vom 12. Juli 2013

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