© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  32/13 / 02. August 2013

Meldungen

Orthodoxe: Zeichen der Endzeit im Westen

MOSKAU. Die russisch-orthodoxe Kirche sieht Zeichen der Endzeit in einigen Ländern und Kirchen des Westens. Zu den Anzeichen zählten eine als Demokratisierung getarnte Säkularisierung, der Niedergang moralischer Autoritäten und der Weg in den Überwachungsstaat. Auch die Legalisierung der „Homo-Ehe“ und die „Trauung“ gleichgeschlechtlicher Partner in evangelischen Kirchen seien „apokalyptische Symptome“, erklärten hohe Kirchenrepräsentanten. Nach Ansicht von Patriarch Kyrill I. begibt sich ein Volk mit der Anerkennung homosexueller „Ehen“ auf „den Weg der Selbstzerstörung“. Homosexualität sei „Sünde“, und seine Kirche werde alles tun, daß sie in Rußland niemals durch staatliche Gesetze sanktioniert werde, sagte er am 21. Juli nach einer Predigt in der Kasaner Kathedrale in Moskau. Das russische Parlament hatte vor kurzem die Verbreitung homosexueller Schriften an Kinder und die Adoption von Kindern durch Schwule oder Lesben verboten. Der Außenamtsleiter des Moskauer Patriarchats, Metropolit Hilarion, sieht westliche Staaten auf dem Weg in eine politische „Diktatur“, die sich über die Volksmeinung hinwegsetze. Als ein Beispiel führt er in der Zeitschrift Pravoslavnaya Beseda (Orthodoxe Gespräche) die Legalisierung der „Homo-Ehe“ in Großbritannien und Frankreich an. Obwohl Millionen aufgebrachter Bürger dagegen auf die Straße gegangen seien, habe der Staat seinen Willen durchgesetzt und die entsprechenden Gesetze verabschiedet. (idea)

 

Garnisonkirche: Weichen für Wiederaufbau gestellt

POTSDAM. Der Wiederaufbau der zu DDR-Zeiten als Kriegsruine gesprengten Potsdamer Garnisonkirche soll im Frühjahr 2014 beginnen. Wie der Vorsitzende des Kuratoriums der Stiftung Garnisonkirche, der frühere EKD-Ratsvorsitzende und Berliner Altbischof Wolfgang Huber, am Dienstag mitteilte, habe die Stadt Potsdam jetzt die erforderliche Baugenehmigung erteilt. Außerdem stimmten die Kuratoriumsmitglieder einem neuen Entwurf für die Gestaltung der Kapelle der Garnisonkirche zu. Danach soll die Kapelle nun mit stärkeren preußisch-reformatorischen Akzenten gestaltet werden. Als Grundriß sei jetzt ein Rechteck mit leichter Kreuzform vorgesehen. (tha)

 

Historiker Reinhardt erhält Golo-Mann-Preis

LÜBECK. Der Historiker Volker Reinhardt erhält den erstmals vergebenen Golo-Mann-Preis für Geschichtsschreibung. Der 59jährige Professor an der Universität Freiburg bekommt die mit 15.000 Euro dotierte Auszeichnung für sein Werk „Machiavelli oder Die Kunst der Macht“ (C.H. Beck 2012). Die Biographie sei ein kluges und anschauliches Werk über den Florentiner Diplomaten, Dichter und politischen Denker, heißt es in der Begründung der Jury. Der Autor mache dem Leser die Denkprozesse seines Protagonisten in einer Zeit radikalen Umbruchs verständlich. Machiavelli lebte von 1469 bis 1527. Reinhardt gilt als renommierter Experte für die italienische Renaissance. Frühere Bücher von ihm befaßten sich unter anderem mit den Borgias, Michelangelo und den Medici. Die Preisverleihung werde am 16. November im Deutschen Historischen Museum in Berlin stattfinden, teilte die 2011 gegründete und mit ihrer Geschäftsstelle im Buddenbrookhaus in Lübeck ansässige Golo-Mann-Gesellschaft vergangene Woche mit. (tha)

www.golo-mann-gesellschaft.de

 

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