© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  35/13 / 23. August 2013

Meldungen

Jonny K.: Angeklagte legen Revision ein

Berlin. Nach dem Urteil im Prozeß um den Tod von Jonny K. in Berlin haben die verurteilten Täter Revision eingelegt. Das Landgericht hatte den Haupttäter Onur U. in der vergangenen Woche zu einer Haftstrafe von viereinhalb Jahren verurteilt (Kommentar Seite 2). Die fünf Mitangeklagten müssen zwischen zwei Jahren und drei Monaten und zwei Jahren und acht Monaten hinter Gitter. Drei der Tatverdächtigen, darunter Onur U. wurden wegen „Reifeverzögerungen“ nach Jugendstrafrecht verurteilt. Zum Zeitpunkt der Tat waren sie 18 beziehungsweise 19 Jahre alt. Das Gericht sah es als erwiesen an, daß die sechs ausländischstämmigen Täter Jonny K. und einen Freund auf dem Berliner Alexanderplatz im vergangenen Oktober schwer verletzten. Jonny K. starb wenige Stunden danach an einer Gehirnblutung. Der Richter berücksichtigte zugunsten aller Täter, daß diese von den Medien angeblich vorverurteilt und als „Mörder“ bezeichnet wurden. (ho)

 

Forderung nach mehr Türkischunterricht

Berlin. Der Landesintegrationsrat Nordrhein-Westfalens hat sich dafür ausgesprochen, den Türkischunterricht an Schulen zu stärken. „Wir wünschen uns sehr, daß es an jedem Gymnasium möglich ist, Türkisch zu wählen“, sagte Siamak Pourbahri, Referent des Landesintegrationsrats, der Rheinischen Post. Türkischunterricht helfe in erster Linie türkischstämmigen Kindern, „nicht zuletzt würden wir damit auch die Grundlage schaffen, daß diese Kinder besser Deutsch lernen“, erläuterte Pourbahri. Unterstützung erhielt er von der Türkischen Gemeinde in NRW. Deren Vorsitzender Deniz Güner sprach sich ebenfalls für mehr Türkischunterricht aus. „Es sollte zumindest überall in den Großstädten eine Wahlmöglichkeit bestehen“, forderte Güner. (krk)

 

SPD: Kampf gegen Schwulenfeindlichkeit

Stuttgart. Die SPD will Schwulenfeindlichkeit stärker im Unterricht behandeln. Das Thema Homophobie solle daher nach dem Willen der Landtagsfraktion im Bildungsplan der Sekundarstufe verankert werden, berichtet das christliche Medienmagazin pro. In einem Positionspapier der Fraktion werde die Schule als ein Ort des Lernens und der persönlichen Entwicklung beschrieben. Weil es an Schulen vermehrt homosexuellenfeindliches Verhalten gebe, würden sich viele Jugendliche und Lehrer nicht outen, beklagen die Sozialdemokraten. Mit der Aufnahme des Themenfeldes Homophobie in den Bildungsplan solle „eine Basis geschaffen werden für einen normalen Umgang mit homosexuellen Mitschülerinnen und Mitschülern sowie mit den Lehrkräften“, heißt es in dem Bericht. Im Biologieunterricht etwa dürften bei der Sexualerziehung keine Unterschiede mehr zwischen Hetero-, Homo- und Bisexuellen gemacht werden. (krk)

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