© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  35/13 / 23. August 2013

Meldungen

Shell Nigeria soll für Umweltschäden zahlen

LAGOS. Für Umweltschützer gleicht das Nigerdelta einer Todeszone. Hauptverursacher sei der Shell-Konzern, der dort Millionen von Tonnen Rohöl förderte, ohne sich um die Zerstörung der Heimat von 30 Millionen Menschen im Süden Nigerias zu kümmern. Mit solchen neokolonialen Praktiken könnte bald Schluß sein, wenn ein Den Haager Urteil Schule macht, auf das Ann-Kathrin Schneider im BUND-Magazin (2/13) hinweist. Anfang 2013 gab das Gericht einer Klage von vier nigerianischen Bauern statt, die von Royal Dutch Shell Entschädigung für vergiftete Böden und Teiche ihres Dorfes verlangten. Zwar erging das Urteil nur gegen Shell Nigeria. Trotzdem wertet es der Bund für Umwelt und Naturschutz als Zäsur. Zum ersten Mal werde eine europäische Firma von einem europäischen Gericht für die Folgen seiner umweltschädlichen Geschäfte in Übersee verantwortlich gemacht. (rs)

www.bund.net

 

Schatztruhe Messel weiterhin prall gefüllt

DARMSTADT. Seit 40 Jahren beuten Paläontologen die Grube Messel aus. Trotzdem bleibt diese Schatztruhe der Evolutionsforschung weiter prall gefüllt. Noch lange Zeit, so prognostizieren Krister Smith und Sonja Wedmann vom Senckenberg-Institut, werde man in der zum Weltnaturerbe zählenden Grube die „versteinerten Augenblicke der Evolution“ zutage fördern. Jedes Jahr würden neue Arten entdeckt, darunter fossile Schmetterlinge, die zu den absoluten Raritäten zählen. Unter den 15.000 Insektenfossilien hätten sich nur zehn Schmetterlinge gefunden. Als ebenso sensationell stufen Smith und Wedmann den 2012 geborgenen Schwanz eines Shinisauriers ein, der belege, daß diese asiatischen Tiere vor 56 Millionen Jahren Europa erreichten – deutlich früher als angenommen (Senckenberg, 7–8/13). (za)

www.grube-messel.de

 

Wasser und Leben: Spuren auf dem Mars

BRAUNSCHWEIG. Obwohl der Mars nicht als „Ersatzerde“ taugt, bleibt er ein Faszinosum der Weltraumforschung. Die Suche nach Wasser auf diesem staubtrocken wirkenden Planeten ist ein Forschungsschwerpunkt. Derzeit verdichten sich die Anzeichen, daß der Mars eine „wasserreiche Vergangenheit“ hatte. Die Aussichten, daß die US-Marsmissionen einen Rest von dem Eis finden, das einst an den Marspolen gebunden war, stünden angesichts einer komfortablen Datenlage nicht schlecht, berichtet Julia Lanz-Kröchert in der Geographischen Rundschau, (7–8/13). Damit wäre der Beweis erbracht, daß der Mars als zweiter Planet des Sonnensystems zeitweise alle Voraussetzungen für die Entstehung von Leben aufwies. (ck)

www.geographischerundschau.de

 

Erkenntnis

„Dadurch, daß der dominante Kraftstoff Schweröl ist, ist die Luftverschmutzung mit Schwefel, mit Stickoxiden relativ hoch. Da gibt es Handlungsbedarf. Technologie ist da.“

Reinhard Lüken, Hauptgeschäftsführer des Hamburger Verbandes für Schiffbau und Meerestechnik

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