© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  36/13 / 30. August 2013

Leserbriefe

Zum Schwerpunktthema: „Dichter der jungen Generation“, JF 35/13

Geschichtsverlorene Republik

Als Patriot und Angehöriger der Deutschen Burschenschaft begrüße ich es, daß die JF des Freiheitskämpfers und patriotischen Dichter-Helden Theodor Körner gedenkt. Leben wir doch in einer geschichtsverlogenen und -verlorenen Republik, die kaum mehr derer gedenkt, die dem deutschen Volk die Freiheit erkämpften. Eine Schande für ein Land, dessen politischen Eliten jegliches nationale Interesse abzugehen scheint.

Konrad Zimmer, Königsberg i. Fr.

 

 

Zu: „Mit Freude für die Familie“ von Christian Rudolf, JF 35/13

Degenerierte Politikerkaste

Eigentlich ist es absurd, für die selbstverständliche, naturgesetzlich vorgegebene Beziehung in einer Familie demonstrieren zu müssen. Aber es scheint nötig, um zu verhindern, daß Randgruppen mit ihrer Lobby das Gesetz der gesellschaftlichen Ordnung bestimmen. Es ist ein Verbrechen an den Kindern, die zur Adoption durch schwule Paare freigegeben werden. Wir haben es hier weniger mit einer Degeneration der Gesellschaft zu tun, als mit der der Politikerkaste, die ihren gesunden Menschenverstand in der Parteizentrale abgegeben hat, um Karriere machen zu können. Die Franzosen zeigen uns zumindest, wie zum Wohl der Kinder gegen diese Kaste der Politiker aufzubegehren ist. Wir sollten uns ein Beispiel daran nehmen.

Dr. Edgar Umlauf, Garching

 

 

Zum Urteil im Fall Jonny K.: „Keine Abschreckung“ von Henning Hoffgaard, JF 35/13

Die Strafen sind viel zu niedrig

Wenn man bedenkt, daß hier ein Menschenleben ausgelöscht wurde, sind die Strafen viel zu niedrig, zumal die Täter im Gericht keinerlei Reue zeigten. Das hier zu behandelnde Problem wird als „Jugendgewalt“ debattiert. Dabei besteht es vor allem in „Türkengewalt“. ARD, ZDF und RTL erwähnten in den entsprechenden Nachrichten nicht einmal, daß es sich bei den Tätern um Türken handelte. Und publik gemacht wurde das Verbrechen wohl überhaupt nur, weil das Opfer einen Migrationshintergrund hat. Erst wenn die Gewalt türkischer Jugendlicher als gesellschaftliches Problem öffentlich diskutiert wird, wird auch die Justiz entsprechend reagieren können. Der Multikulturalismus ist offenkundig gescheitert. Er ist keine Kultur, sondern ein Modus des kulturellen Verfalls.

Berthold Arndt, Klötze

 

 

Zum Schwerpunktthema: „Die grünen Spießer“, JF 34/13

Berichterstattung zu sarkastisch

Ich finde Ihre Auseinandersetzung mit dem „grünen Programm“ zu sarkastisch. Nicht alles, was dort steht, ist aus der Luft gegriffen. Es ist richtig, daß Umwelt und Natur geschützt werden müssen. Es gibt schlicht zu viele Menschen auf diesem Planeten, was in den kommenden Jahren oder Jahrzehnten zu einer Ressourcenknappheit führen und das größte Problem der Menschheit werden wird.

Gregor Braun, Köln

 

Es beginnt auf dem Schulhof

Wenn „Cola und Konsorten“ nicht mehr auf Schulhöfen angeboten würden, diente das der Gesundheit der Kinder. Wenn das Dosenpfand nicht die erhoffte Wirkung zeigt, ist die sinnvollste Konsequenz seine Erhöhung. Es ist auch vernünftig, die massenhafte Verwendung von Plastiktüten durch eine Gebühr zu verringern. Wenn das Rauchen in bestimmten Räumen verboten ist, wird insbesondere das Bedienungspersonal besser vor dem Passivrauchen geschützt. Auch die landwirtschaftliche Tierhaltung sollte sich den tierischen Bedürfnissen annähern. Fazit: Ein Patriot wird die meisten der angesprochenen Verbotsziele begrüßen.

Dr. Peter Bulke, Bad Krozingen

 

 

Zu: „Das dicke Ende kommt“ von Paul Rosen, JF 34/13

Schlimmer als Versailles

Sowohl der ESM-Vertrag, der Deutschland zeitlich unbegrenzt zu Zahlungen in jeder Höhe an bankrotte Staaten und Banken verpflichtet, als auch die nach der Bundestagswahl geplante Banken-Union werden Deutschland schlimmer ruinieren als es der Versailler Vertrag jemals tat. Wer jetzt trotzdem die Altparteien, die durch die Billigung dieses Vertrags Deutschland zugrunde richten, wählt, bewegt sich außerhalb der menschlichen Vernunft. Es ist höchste Zeit, die unbedarften Führungsgremien der Altparteien abzuwählen. Nur wenn alle bislang im Parlament vertretenen Parteien geschwächt aus der Bundestagswahl hervorgehen, kann durch den Einzug alternativer Parteien eine Wende zum Guten erfolgen. Wenn die Wahlprognosen der etablierten Vorhersage-Institute mit einer Bevorzugung der Altparteien stimmen würden, wäre die Mehrheit der Deutschen als im Wohlstand verdummt einzustufen.

Herbert Gaiser, München

 

 

Zu: „Besser ohne Mursi“ von Rolf Stolz, JF 34/13

Salafisten zeigen uns den Vogel

„Das Schlimmste ist, wenn man im Ausland nur die Attentate und die Toten zählt und man nichts mehr über die Willkür der Islamisten und über den armseligen Alltag der Christen erfährt.“ Diese Aussage eines pakistanischen Christen, der vor gut 15 Jahren die IGFM besuchte, hat seine Gültigkeit nicht verloren. Ob Faschisten, Kommunisten oder Islamisten: Extremisten treten nicht an, um die Macht wieder abzugeben, sondern um ihren Willen durchzusetzen. Wer den nicht teilt, muß weichen oder sich unterwerfen. Der arabische Frühling ist von religiösen Extremisten erobert worden. Sie haben den Menschen weder Frieden noch Demokratie, noch Menschenrechte gebracht, sondern Gewalt, Zerstörung von Hoffnung, Vertrauen und Lebensgrundlagen, weniger Rechte für Frauen und Nichtmuslime bis hin zum offenen Bürgerkrieg wie in Syrien.

Konzeptlose Forderungen nach Rückkehr an den Verhandlungstisch heben Extremisten, die aus purer Verachtung und Haß in Ägypten, in Pakistan, in Nigeria, im Irak und Syrien Kirchen angezündet und Andersgläubige getötet haben, mit anderen Kräften unverdient auf gleiche Augenhöhe. Und in den Nachrichten zählen wir tatsächlich nur noch Attentate und Tote, wie schon vor 15 Jahren befürchtet, und vergessen, wie sich das Klima auch bei uns verändert. Salafisten wie Pierre Vogel, die das gleiche Gedankengut wie das der Salafisten in Ägypten vertreten, dürfen in den Innenstädten Deutschlands ihre Propaganda verbreiten. Es bleibt wohl den Menschenrechtsorganisationen wie der IGFM vorbehalten, an wehrhafte Demokratie und die individuellen Schicksale der Opfer dieser religiösen Extremisten zu erinnern.

Karl Hafen, Frankfurt am Main

 

 

Zum Kirchenbrand in Garbsen: „‘Die lachen doch über die Behörden’“ von Thorsten Brückner, JF 34/13

Flugbereitschaft gemäß Gandhi

So, so – auch der Bürgermeister Heuer (SPD) meidet nun nachts auf Anraten des Moscheevereins den Weg über den Sperberhof. Welch wohlwollende Beratung! Daraus läßt sich ein Schluß ziehen: Die Jugendlichen sind zusammen mit ihren Eltern (die sie nicht zu erziehen imstande waren) und dem gesamten Moscheeverein schleunigst dahin auszufliegen, woher sie gekommen sind. „Du kannst den Vögeln nicht wehren, über dein Haupt hinwegzufliegen. Doch du kannst ihnen wehren, in deinen Haaren zu nisten“, hat Mahatma Gandhi gesagt.

Hans-Gert Kessler, München

 

 

Zu: „Der Meister der Zukunft ist ein Türke“ von Christian Schreiber, JF 34/13

Lust- statt Realitätsprinzip

Seit über 35 Jahren bin ich mit der Aus-, Fort- und Weiterbildung auch im berufsbildenden Bereich betraut. Die hier geschilderten Sachverhalte kenne ich seit gut 25 Jahren, sie sind nichts Neues!

1963 begann ich meine Lehre in der Industrie in Hannover als Starkstromelektriker. Damals hatten von zehn Lehrlingen sieben den Hauptschulabschluß, drei den Realschulabschluß. Zehn Jahre später hatte sich „das Blatt“ schon gedreht: Von zehn Lehrlingen kamen nun sieben von der Realschule – weil in diesen zehn Jahren die physikalische Durchdringung und die Mathematisierung der Lehrinhalte stark zugenommen hatte. Dies gilt bis heute, auch im Handwerk. Zugleich haben Haupt- und Realschulniveau – durch Einführung des Lustprinzips seit Mitte der siebziger Jahre sowie durch massive Reduktion des Leistungsprinzips – stark abgenommen. Darum bekommen Hauptschüler mit sehr guten Noten, die aber fast nichts über das tatsächliche Leistungsniveau aussagen, keine Lehrstellen. Die verfehlte Bildunsgpolitik in den meisten Bundesländern hat zur idiotischen Lage geführt, daß heute bis zu 50 Prozent eines Jahrganges Abitur machen – auf stark gesunkenem Niveau. Rund 35 Prozent der Schüler gehören nicht auf das Gymnasium.

Prof. Dr. Eckhard Rückl, Eschershausen

 

 

Zu: „Die wahren Väter“ von Florian Josef Hoffmann, JF 34/13

Es hilft nur Ordoliberalismus

Der Autor listet viele Sozialgesetze auf, deren geistige Väter er zu wahren Vätern der sozialen Marktwirtschaft erhebt. Tatsächlich schränkten diese Gesetze die Marktwirtschaft meist mehr oder weniger sozialistisch ein. Soziale Probleme lösten wir auch heute nur durch weit mehr Ordoliberalismus im Sinne der wahren Väter der Marktwirtschaft, nämlich durch Selbstverantwortung statt etwa Bankenrettung, EU-Sozialismus, Sozialmißbrauch, Hyperbürokratie, Gleichstellungswahn, rot-grüne Verbraucherbevormundung und Kartellverbotsausnahmen.

Ulrich Motte, Dortmund

 

 

Zu: „Schuldstolz und Vorurteil“ von Hans-Joachim von Leesen, JF 34/13

Mythos des unbefleckten Helden

Joachim Staron hat in seiner 2002 publizierten Dissertation zu den Geiselerschießungen in Italien unter dem Titel „Fosse Ardeatine und Marzabotto: Deutsche Kriegsverbrechen und Resistenza. Geschichte und nationale Mythenbildung in Deutschland und Italien (1944–1999)“ auf einen Punkt hingewiesen, der im Zusammenhang mit diesen schrecklichen Ereignissen meist übersehen wird: die bewußte Provozierung der Repressalien als Ziel solcher Attentate durch die Widerstandsbewegung. „Es war also nicht so sehr das Attentat an sich, sondern eine mögliche Repressalie, welche die Bevölkerung aus ihrer Lethargie wecken und vom wahren Charakter der Besatzungsmacht überzeugen sollte.“ Zitiert wird hier unter anderem Giorgio Bocca, der das Attentat als einen Akt des „erzieherischen Terrorismus“ bezeichnete (a.a.O., S. 50). Die Resistenza kann also ihre Hände nicht in Unschuld waschen; sie trägt eine Mitschuld, die sie den Opfern und ihren Angehörigen erklären muß. Sie lebt aber bis heute im Mythos des unbefleckten Helden.

Prof. Dr. Karl-Heinz Kuhlmann, Bohmte

 

 

Zu: „Bruderzwist statt Breslau“ von Hinrich Rohbohm, JF 29/13 & Leserbrief „Harmlos gegenüber einst“ von Dr. Hans-Joachim Trenner, JF 34/13

Kein vorauseilender Gehorsam

Ihrer Berichterstattung fehlt offenbar das Hintergrundwissen. Christian Kuznik und ich, als Stellvertreter Pawelkas, hatten erhebliche Einwände gegen die geplanten zwei Reden des Vorsitzenden der Landsmannschaft Schlesien. Wir wandten uns insbesondere gegen die Überbetonung von hinlänglich bekannten politischen Mißständen und das Fehlen eines Bezuges zu den landsmannschaftlichen Gruppen und den einzelnen Mitgliedern (Anerkennung von deren Arbeit, Dank und Ausblick). Nach unserer Auffassung sollte das Schlesiertreffen ein Fest der Freude sein und unsere Mitglieder zu weiterer Treue motivieren. Dabei sollten keineswegs die uns bedrückenden politischen Mißstände unterschlagen werden.

Unsere Ergänzungen wurden trotz mehrfacher Gegenrede nicht umgesetzt. Im Gegenteil, Pawelka verweigerte sich jeglicher Korrektur seines Entwurfs. Daraufhin setzte ich ihm eine Frist mit dem Hinweis, sonst mein Amt niederzulegen. Da sich die vergleichbare Problematik bereits beim Schlesiertreffen 2011 gestellt hatte, legte ich daraufhin am Donnerstag vor dem Schlesiertreffen mein Amt nieder, und Christian Kuznik entschloß sich einige Tage später auch zum Rücktritt. Erst danach, also nach Ablauf der von mir gesetzten Frist, hat Rudi Pawelka seine Reden wie nun vorliegend umformuliert, so daß nach außen Unverständnis aufkommen mußte.

Wer unsere jahrzehntelange Arbeit begleitet hat, weiß, daß wir uns der politischen Korrektheit nicht beugen. Bei unserer Entscheidung ging es allein um die Zukunft der Landsmannschaft Schlesien. Übrigens waren bei der Landsmannschaft Schlesien noch nie Funktionäre tätig; hier wurde und wird ehrenamtliche Arbeit für die ehemalige deutsche Provinz Schlesien und deren Menschen geleistet. Ich lege Wert auf die Feststellung, als erster mein Amt als stellvertretender Bundesvorsitzender zur Verfügung gestellt zu haben.

Peter Großpietsch, Lüdenscheid

 

 

Zu: „Die gefährliche Lust an extremen Gefühlen“ von Christoph Keller, JF 29/13

Hanebüchener Unsinn

Was für ein hanebüchener Unsinn: „Junge Menschen sollen sich ab dem Alter von zwölf Jahren von ihren Elten ablösen (...), eine stabile Weltanschauung entwickeln, Zukunftsperspektiven entwerfen“! Die Verstandeskräfte junger Menschen lassen in dieser Lebensphase gar nicht zu, diese Aufgaben zu bewältigen. Die Betroffenen leben, Gott sei Dank, noch eingebettet in ihre kindliche Gefühlswelt. Natürlich hat sich das soziale Klima und dementsprechend die Beziehung vieler junger Menschen zum Elternhaus verändert. Doch muß man dafür nicht den komplizierten Weg der Hirnanalyse beschreiten. Dies zeigt nur allzu deutlich, daß viele der hauptsächlich aus den USA herüberschwappenden modischen Neurowissenschaften in die Irre führen.

Heinz Hochapfel, Zweibrücken

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