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© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 37/13 / 06. September 2013
Polizisten jagen Polizistenmörder Los Angeles. Als der Berufsverbrecher Roy Morgan (Richard Basehart) bei einem Einbruchsversuch in ein Elektrogeschäft von einem Polizeibeamten überrascht wird, schießt er ihn nieder und flieht; der Polizist stirbt im Krankenhaus. Captain Breen (Roy Roberts) beauftragt die beiden Polizeibeamten Marty Brennan (Scott Brady) und Chuck Jones (James Cardwell) mit den Ermittlungen. Doch ihre Untersuchungen verlaufen zunächst im Sand. Schließlich ziehen sie den Spezialisten Lee Whitey (Jack Webb) hinzu, der sie im Polizeilabor mit den modernsten Methoden der Spurensicherung vertraut macht. Langsam zieht sich so das Netz um Morgan immer enger zusammen. Dieser hat inzwischen Kontakt zu dem Elektronikhändler Paul Reeves (Whit Bissel) aufgenommen, der ihn wegen seiner besonderen Exponate schätzt, die er an begüterte Kunden weiterverkauft. Doch nun ist die Polizei auf Morgans Fährte und stellt ihm in dem dubiosen Laden eine Falle … An Originalschauplätzen und Tatorten gedreht und von den Regisseuren Alfred Werker und Anthony Mann („Winchester’ 73“) detailgetreu in Szene gesetzt, skizziert „He Walked by Night“ (1949) basierend auf einem aktenkundigen Fall der Polizei von Los Angeles semidokumentarisch die mühevolle Spurensuche bei der Jagd nach einem Polizistenmörder. Von Kameramann John Alton in grandiose Schwarzweiß-Architektur gebannt, transportiert der vom FBI mitfinanzierte Film seine Botschaft – die aufreibende und mühselige Polizeiarbeit dient dem Schutz der anständigen Bürger und des Gemeinwohls. Schauspielerisch brilliert vor allem Richard Basehart („Moby Dick“), dem als eiskaltem, psychopathischen Polizistenmörder eine glaubwürdige Darstellung gelingt, während seine wackeren und integren Verfolger im Polizeidienst eher etwas zu bieder geraten sind. Der Schauspieler Jack Webb nutzte seine Mitwirkung und konzipierte auf der Grundlage von „Schritte in der Nacht“ die Radioshow und spätere TV-Polizeiserie „Dragnet“, die in den fünfziger Jahren überaus erfolgreich war und auch in ihrer deutschen Version als „Stahlnetz“ zu frühem Fernsehruhm gelangte. DVD: Schritte in der Nacht. Film Noir Collection, Koch Media 2013, Laufzeit etwa 76 Minuten |