© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  37/13 / 06. September 2013

Meldungen

Bewässerungskulturen: ein ökologisches Vorbild

BRAUNSCHWEIG. Die traditionelle Bewässerung schuf über Jahrhunderte die arten- und strukturreichen Kulturlandschaften Europas. Die uralte, arbeitsintensive Kulturtechnik, Wasser effizient herbeizuleiten und meist im Rieselverfahren flächenhaft über Agrarflächen zu verteilen, befindet sich jedoch im Niedergang, da die „Agrarrevolution“ nach 1945 auf Beregnungsanlagen und verrohrte Zuleitungen setzte. Um dieses Kulturerbe zu erhalten und seine ökologischen Vorteile zu nutzen, schlagen die Freiburger Hydrologen Christian Leibundgut und Ingeborg Vonderstrass vor, den Bauern finanzielle Anreize für die Wiederherstellung der verfallenen Bewässerungssysteme zu bieten. Ihre landschaftspflegerischen Leistungen müßten entlohnt, Ertragsminderungen und Zusatzaufwand für Kanalnetze und Schleusen kompensiert werden (Geographische Rundschau, 7-8/13). (ft)

www.geographischerundschau.de

 

Biotechnologie erweitert Wissen über Urzeittiere

HEIDELBERG. Fortschritte der Biotechnologie gestatten mittlerweile so präzise Einsichten in Lebensvorgänge ausgestorbener Tiere, daß sich mit der Paläophysiologie ein neuer Forschungszweig etabliert. Beeindruckende Resultate stellen die Biologen Kevin L. Campbell (University of Manitoba) und Michael Hofreiter (York) am Beispiel des Wollhaarmammuts vor (Spektrum der Wissenschaft, 8/13). Aus den Genen dieser gänzlich erst in der Pharaonenzeit auf der Wrangelinsel ausgestorbenen Riesen lassen sich Proteine rekonstruieren und dann deren Funktionen untersuchen. So gewannen die Forscher Mammuthämoglobin und fanden heraus, wie das Blut dieser Elefantenverwandten der Kälte trotzte. Versuche, sie durch Klonen wieder zum Leben zu erwecken, seien aber „derzeit utopisch“. (dg)

home.cc.umanitoba.ca

 

Anzeichen für „neue Achtung der Kreatur“

STUTTGART. Kulturkritiker erklären den „Ethikverzicht der modernen Zivilisation“ gegenüber dem Tier mit christlicher Tradition, weil sie anders als der Mensch keine unsterbliche Seele besäßen. Dies sei aber nur ein Teil der historischen Wahrheit, denn, so der Tierethiker Wolf-Rüdiger Schmidt (Universitas, 6/13), der Mensch sei bereits 10.000 Jahre vor Christi Geburt auf Distanz zum Tier gegangen. Seit jedoch Charles Darwin die Herkunft des Menschen aus dem Tierreich nachwies, fänden Forderungen nach einer „neuen Achtung der Kreatur“ Gehör. Ein Ende industrieller Schlachtungen sei aber nicht absehbar, da den „vegetarischen Lebensvollzug“ lediglich ein Prozent der Männer und 2,2 Prozent der Frauen in Deutschland praktizieren. (ft)

www.heidelberger-lese-zeiten-verlag.de

 

Erkenntnis

„Wir haben ausgerechnet, daß das Verlagerungspotential auf die Schiene viel zu gering ist, um tatsächlich nachhaltig die Straße zu entlasten.“

Ralf Resch, Leiter des Ressorts Verkehr beim ADAC

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