© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  38/13 / 13. September 2013

Zitate

„Was heute noch zwischen den großen Parteien an Unterschieden bleibt, sind Nuancen, Worthülsen, Umverteilungsspielchen, aber nichts mehr Großes und Grundsätzliches.“

Wolfgang Münchau, Kolumnist, bei „Spiegel Online“ am 4. September 2013

 

 

„Merkel hat ja im Grunde eine sozialdemokratischere Politik betrieben als ihr Vorgänger Gerhard Schröder (...). Was auch immer die Wähler entscheiden, eines ist sicher: Merkel wird ihre Partei auf den entsprechenden Kurs bringen. Bei einer rot-grünen Regierung bestünde die Gefahr, daß sie sich von einer konservativen Opposition und den Boulevardmedien vor sich hertreiben läßt. Bei Angela Merkel dagegen weiß man, daß sie ihre Union im Zaum hält. Darum sind die Aussichten auf eine progressive Politik mit ihr als Kanzlerin besser als ohne sie.“

Daniel Bax, Redakteur, in der „taz“ vom 4. September 2013

 

 

„Das Bild vom Parlament als ‘Schwatzbude’, das nichts entscheiden kann, hat Kaiser Wilhelm II. etabliert. Bis heute reden eine Menge Leute so. Ziemlich häufig gilt die Formel, daß diese Leute um so lieber auf die Politik schimpfen, je stärker bei ihnen die Eigenschaften Feigheit, Trägheit und Teigigkeit ausgeprägt sind.“

Georg Löwisch, Textchef, bei „Cicero Online“, 6. September 2013

 

 

„Ich möchte aber, daß meine Nachfahren in 50 oder auch in 100 Jahren noch in einem Deutschland leben, in dem die Verkehrssprache Deutsch ist und die Menschen sich als Deutsche fühlen. Ich finde das – mit Verlaub – wichtiger als die Frage, ob der Wasserspiegel der Nordsee in den nächsten 1.200 Jahren um zehn oder um 20 Zentimeter steigt.“

Thilo Sarrazin, ehemaliger Finanzsenator und Bundesbankvorstand (SPD), in „Compact“, Ausgabe 9/2013

 

 

„Die Idee von Europa bleibt richtig und gerade für uns Deutsche ohne Alternative. Es wurden Fehler gemacht, aber nicht bei den grundlegenden Entscheidungen, sondern erst in der Umsetzung. Die verfrühte Aufnahme Griechenlands in den Euro unter Rot-Grün war ebenso falsch wie vor allem auch das Aufweichen und Brechen des Stabilitätspaktes.“

Helmut Kohl, Altbundeskanzler (CDU), in der „Bild“ am 9. September 2013

 

 

„Auf unserem Kontinent breitet sich neben dem Niedergangsgefühl vor allem Mißtrauen aus. Europa vermauert sich in Staatsbürokratien, Verschuldungstürmen, Umverteilungsindustrien und Gattern politischer Korrektheiten. (...) Wenn aber im kollektiven Bewußtsein manifest zu sein scheint, daß wir im Herbst unserer Kräfte leben, dann beschleunigt das den Abstiegsprozeß von sich aus.“

Wolfram Weimer, Publizist, im „Schweizer Monat“, Ausgabe September 2013

 

 

„Mein Ziel ist es nicht, das deutsche Geschichtsbild zu entsorgen und die Deutschen von allem freizusprechen. Aber wir müssen die Komplexität der Ereignisse wahrnehmen, eine Reduzierung auf Gut und Böse hilft nun mal nicht weiter.“

Christopher Clark, Historiker, im „Spiegel“ vom 9. September 2013

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