© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  38/13 / 13. September 2013

Leserbriefe

Zu: „Gestrüpp der Lügen“ von Michael Wiesberg, JF 37/13

Neue Schuldenobergrenze

Einen Aspekt erwähnt der Leitartikel nicht: Seit Ende August ist bekannt, daß die USA wieder der Pleite entgegengehen. Folglich wird es wohl unumgänglich sein, die Schuldenobergrenze erneut hochzusetzen. Als Ablenkung davon und als Begründung für neue Schulden eignet sich wohl nichts besser als eine Naturkatastrophe oder gar ein Krieg!

Dr. Bertram Staudenmaier, München

 

Von der Leinwand in die Realität

Es ist soweit, die „rote Linie“ ist überschritten. Endlich kann ein militärisches Eingreifen gegen Syrien begründet werden. Nachdem bereits ein Giftgasangriff in Syrien im April dieses Jahres stattgefunden hat, wobei eigentlich die „rote Linie“ hätte überschritten sein müssen, fand eine Diskussion über dieses Verbrechen erst gar nicht statt. Dieser Giftgasanschlag konnte nämlich nicht der syrischen Regierung zugeordnet werden. Im Gegenteil. Die Terroristen der FSA sollen nach den Aussagen der ehemaligen Chefanklägerin des Internationalen Strafgerichtshofes, Carla Del Ponte, für den Giftgasanschlag verantwortlich sein. Aber dies paßt natürlich den Aggressoren des Westens nicht. Deshalb wurde und wird der Bericht weitestgehend totgeschwiegen, bedauerlicherweise auch seitens der „Qualitätsmedien“. Jetzt jedoch ist angeblich der unwiderlegbare Beweis für ein solches Verbrechen seitens der syrischen Regierung gefunden. Der US-amerikanische Politthriller „Syriana“ läßt grüßen!

Kim Schumacher, Bad Harzburg

 

 

Zu: „‘Die USA als Verbündete al-Qaidas’“, im Gespräch mit Prof. Dr. Peter Scholl-Latour, JF 37/13

Warum eigentlich nicht?

Nur selten hat sich Scholl-Latour geirrt. Seine Bücher sind von einer Qualität und Genauigkeit, die ihresgleichen suchen. Seine Worte zu Syrien machen mich wütend auf Obama und dessen ewiges Kriegsspiel. Immer mischen sich die Amerikaner ein, ohne die Folgen zu bedenken – in Vietnam, in Somalia, im Irak oder in Afghanistan. Was hinterher wird, ist den Amis egal. Hauptsache, die Waffen wurden wieder ausprobiert oder Bodenschätze an Land gezogen. Wofür Obama den Friedensnobelpreis bekommen hat, weiß kein Mensch. Unsere deutsche Regierung täte gut daran, sich von wirklich guten Leuten wie Scholl-Latour beraten zu lassen, statt von Geheimdienstleuten der USA. Ist es nicht ein Skandal, daß die USA, die andere Völker überfallen, noch nie zur Rechenschaft gezogen worden sind? Warum eigentlich nicht?

Uwe Weinhold, Meißen

 

Ohne moralisches Fundament

Es ist erschütternd, daß der Westen offenbar bereit ist, seine christlichen Glaubensbrüder in Syrien den Islamisten zum Fraß vorzuwerfen, nur weil dies den geopolitischen Interessen der USA und Israels dient. Die Christen im Nahen Osten sind nur mehr Schachfiguren in einem großen strategischen Spiel. Es war dieselbe Politik gemäß dem Motto „Der Feind meines Feindes ist mein Freund“, als man die Taliban aufrüstete, um gegen die Russen zu Felde zu ziehen. Diesmal heißt der Feind Iran, die Todfeinde der Schiiten sind sunnitische Fundamentalisten, ergo werden diese unterstützt. Das alles nur, um das iranfreundliche Assad-Regime zu stürzen und dadurch die Nachschubwege zur Hisbollah im Libanon abzuschneiden. Diese Politik, die sich ohne irgendein moralisches Fundament in hemmungsloser Herumtaktiererei erschöpft, wird dem Westen früher oder später das Genick brechen.

Stephan Zankl, München

 

 

Zu: „Zwei Schritte vor, einer zurück“ von Marc Zöllner, JF 37/13

Friedensnobelpreis aberkennen

Es ist unerträglich, daß die Aktivitäten Obamas in Medien und Politik beschönigend als „Militärschlag“ oder gar als „Strafaktion“ bezeichnet werden, obwohl es sich bei diesen Planungen schlicht um die Führung eines Angriffskrieges handelt, eines Deliktes also, das international geächtet ist. Die Tatsache, daß es sich beim Täter um den Träger des Friedensnobelpreises handelt, macht die Sache nur noch schlimmer. Das wirft zugleich die Frage auf, ob nicht, wie im vorliegenden Fall, eine Möglichkeit geschaffen werden sollte, den Friedensnobelpreis wieder abzuerkennen.

Gert Ziegler, München

 

 

Zu: „Amerikas Dilemma“ von Günther Deschner, JF 36/13

Kopiergeschäft USA

Offenbar soll Syrien zu einer Kopie Libyens gemacht werden. Obama ist die Kopie von Bush; das war auch nicht anders zu erwarten.

Konrad Alt, Schillingsfürst

 

 

Zu: „Wenn Eltern überflüssig werden“ von Dieter Stein, JF 37/13

Kein Grund für einen Anker

Der zentrale Satz dieser Kolumne über die „verdammte Pflicht“ der Eltern könnte genausogut lauten: „Es muß wieder die verdammte Pflicht der Politiker sein, dem Grundgesetz, Art. 6 Abs. 2 zur uneingeschränkten Wirkung zu verhelfen.“ Dieser Sachverhalt ist mir bedrückender Beweis dafür, wie wenig unser Grundgesetz noch gilt, und wie wenig Nutzen mit Bestrebungen verbunden sein dürfte, dieses oder jenes im Grundgesetz zu „verankern“!

Hans-Christian Hartig, Goch am Niederrhein

 

Geregelte geistige Armut

Die Kolumne von Dieter Stein spricht mir aus dem Herzen und trifft den Nagel auf den Kopf. Leider hat sich in den letzten Jahren zunehmend eine Politik der Gleichmacherei in Bildungs-, Sozial- und Familienpolitik durchgesetzt, die immer mehr Verantwortung aus den Familien nimmt, den Staat in puncto Bevormundung und Beeinflussung stärkt und letztlich nicht wirklich dem Wohl der Betroffenen dient. Irgendwann landen wir dann alle in geregelter Armut auf einem niedrigen Bildungsniveau.

Marlies Wildberg, Kandel

 

 

Zu: „Kirche im Wahlkampf: Überzogen und weltfremd“ von Wolfgang Ockenfels, JF 37/13

Unselig und ungeeignet

Erzbischof Zollitsch ist nicht nur für die Politik ungeeignet, sondern auch für unsere katholische Kirche. Er hat in den Jahren seiner unseligen Tätigkeit schon genügend Schaden angerichtet.

Annelore Günther, Dresden

 

 

Zu: „Dumpfe Unzufriedenheit“ von Thorsten Hinz, JF 37/13

Mattscheibe scheindemokratisch

Für gleich vier Fernsehsender und die darüber umfangreich schwadronierende Presse wurde da ein mit ausgeklügelter Raffinesse aufgeblasenes Spektakel veranstaltet, das nur mit den scheindemokratischen Massenorgien kommunistischer Machtorganisationen vergleichbar ist. Bedenkenlos wurde eine amerikanische Show nachgeäfft, so, als gäbe es im Bundestag ebenfalls nur zwei Parteien.

Erich Drosen, Oberschleißheim

 

 

Zur Meldung: „Der Duden ist Sprachpanscher 2013“, JF 37/13

Deregulierter Kauderwelsch

Durch die Aufnahme zahlloser Anglizismen und Neusprech-Hülsen in den neuen Duden hat sich die Redaktion von ihrer eigentlichen Aufgabe distanziert und den Absichten Konrad Dudens einen Bärendienst erwiesen. Statt dem Benutzer Sicherheit im Sprachempfinden zu vermitteln und einen Leitfaden für gutes und gültiges Deutsch an die Hand zu geben, wird deregulierter Kauderwelsch dargeboten und Legitimität verliehen.

Roland Grassl, Bühl

 

 

Zum Lesereinspruch: „Verunglimpfend“ von Dr. med. Hans-Ulrich Mayr, JF 36/13

Unbestreitbarer Lobbyismus

Hier möchte ich ganz entschieden wiedersprechen. Von Verunglimpfung der genannten Institutionen kann doch keine Rede sein. Deren Vertreter ziehen nun mal unbestreitbar Nutzen aus der überwiegend als Asylschwindel zu bezeichnenden Lage und sind daher konsequenterweise als Lobbyisten tätig. Diktaturen und Bürgerkriege sind kein Grund, ausgerechnet ins weit entfernte und oft nur mit hohem Schleuserentgelt erreichbare Deutschland zu gelangen. Der im letzten Absatz des Lesereinspruchs eingebrachte Vorschlag, über politische Häftlinge und Menschenrechtsverletzungen im Iran usw. zu berichten, wird von JF, wie ich als langjähriger Leser weiß, immer wieder zu gegebenem Zeitpunkt geleistet.

Heinrich Jenny, München

 

Selbstverständliches Argument

Ich bin nicht der Meinung, daß Gewerkschaften in einem Atemzug mit Caritas und Diakonie als „gemeinnützige Sozialdienste“ zu nennen sind. Und selbstverständlich ist es ein Argument, wenn nur ein Prozent Anerkennungsquote von den Behörden ermittelt wird. Die darüber hinausgehenden Prozente liegen dem Steuerzahler in Deutschland auf der Tasche. Zudem sind die gesteuerten Demos, Hungerstreiks und Blockaden durch die Asylanten eine Nötigung des Gastlandes und eine reine Unverschämtheit. Wer ums Leben fürchtet, könnte mit direkten Gaben zufrieden sein.

Klaus Liebe, Sulzbach / Murr

 

 

Zu: „Natürlich sind wir Mitglied“ von Hinrich Rohbohm, JF 36/13

Tätlichkeiten gegen die Wahrheit

Die europäischen Regierungen zerstören mit ihren Vertragsbrüchen zur Bankenrettung den Euro und ebenso Europa. Diese offensichtliche, aber unbequeme Wahrheit spricht die Alternative für Deutschland aus und bietet der alternativlosen Kanzlerin Alternativen zur Rettung Europas an. Wer so etwas sagt, wird von der herrschenden Kaste und ihren Mitläufern diffamiert, ausgegrenzt und, weil Argumente fehlen, tätlich angegriffen.

Dr. Ulrich Röhr, Hamburg

 

 

Zu: „Bundesweite Angriffe auf die AfD“, JF 36/13

Wie in der Weimarer Republik

Die vermummten Angreifer, die den Parteivorsitzenden Bernd Lucke zu Boden rissen, wurden sogleich wieder freigelassen. Wo leben wir eigentlich? Da faßt endlich jemand Mut, die verfehlten Bankensubventionen auf Kosten der Euro-Bürger anzuprangern, und schon wird es gefährlich wie zu Zeiten der Weimarer Republik, als der Pöbel anfing, die Straße zu regieren. Die Freilassung der Täter ist unerhört. Landfriedensbruch ist kein Bagatelldelikt. Wehret den Anfängen!

Dr. Ernst-Manfred v. Livonius, Geltow

 

 

Zu: „Souverän im Umgang mit Medien“ von Christian Rudolf, JF 35/13

Vorbild für beide Konfessionen

Mein Beifall für Alexander Görlachs mutigen Widerstand, den „zeitgemäßen“ Liederzettel auf den Kompost zu werfen! So sollten es Gläubige beider Konfessionen tun, wenn ihnen vermeintlich alternativlose Reformen aufgezwungen werden. Vieles vom angeblichen „Reformdruck“ in den Kirchen ist lediglich von Politik und Medien hochgeschrieben. Es hat keine andere Wirkung, als die Axt an die Wurzel unserer Kultur zu legen.

Vera Greiner-Mann, Willingshausen

 

 

Zum Leserbrief: „Kein vorauseilender Gehorsam“ von Peter Großpietsch, JF 36/13

In Unwahrheiten verstrickt

Peter Großpietsch, ehemals stellvertretender Bundesvorsitzender der Landsmannschaft Schlesien, kaschiert die Intrige, in die er mit zwei anderen Vorstandsmitgliedern verstrickt ist, durch Unwahrheiten. Falsch ist, daß ich in meinen Reden auf dem Deutschlandtreffen der Schlesier politische Mißstände überbetont habe. Jeder kann sich auf den Internetseiten der JF vom Gegenteil überzeugen. Falsch ist, daß ich mich jeglichen Korrekturwünschen der drei Kritiker aus dem Vorstand verweigert hätte. Die ehemaligen Vorstandsmitglieder Kuznik und Pietsch konstatieren dagegen die Einarbeitung einiger Anregungen, auch wenn nicht alle Vorstellungen übernommen wurden.

Großpietsch schrieb mir am 20. Juni, 09.57 Uhr, folgende E-Mail: „Solltest Du bei Deinen von uns beanstandeten Reden bleiben und es zu dem befürchteten Eklat kommen, trete ich als stellvertretender Bundesvorsitzender der Landsmannschaft Schlesien zurück. Ich bin autorisiert anzumerken, Christian Kuznik und Prof. Michael Pietsch schließen sich mir an. Fristsetzung: bis 11.00 Uhr.“

Es ist eine unerfüllbare Forderung, innerhalb von 63 Minuten zwei Reden grundsätzlich zu überarbeiten, zumal ich diese Botschaft wegen Abwesenheit erst nach 12.00 Uhr lesen konnte. Falsch ist auch die Behauptung, er wäre am Donnerstag (20. Juni) zurückgetreten, denn die E-Mail bestimmt nicht den Zeitpunkt des Rücktritts und stellt Bedingungen. Zudem kam es nicht durch meine Reden zum Eklat, sondern durch eine Intrige des Vorstandsmitglieds Pietsch durch eine falsche Vorabinformation an das Innenministerium in Hannover. Danach sollten meine Reden polenfeindlich und gegen die Versöhnung gerichtet sein. Innenminister Pistorius und Landtagspräsident Busemann sagten daraufhin ihr Kommen unter Berufung auf die Information von Pietsch in einer Presseerklärung ab. Noch bevor meine Reden öffentlich bekannt waren, berichtete die Presse deshalb auch negativ.

Großpietsch trat mit Schreiben vom 25. Juni zurück, also nach dem Treffen und nicht, wie er behauptet, als erster am 20. Juni. Falsch ist auch, ich hätte meine Reden erst nach seiner „Frist“ geändert. Warum dann noch der Rücktritt nach den angeblich überarbeiteten Reden? Richtig ist, daß diese in den Aussagen unverändert blieben. Soll etwa der Risikoschutz haben, der – wie Pietsch – nicht autorisierte Redeentwürfe verbreitet oder sich – wie Großpietsch – darauf beruft? Es ist aus alledem klar, daß die Skandalisierung des Deutschlandtreffens nur dazu diente, meine Position als Bundesvorsitzender zu erschüttern.

Rudi Pawelka, Königswinter

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