© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  39/13 / 20. September 2013

Meldungen

Mehr Selbstbehalt statt Vollkaskomentalität

BERLIN. Die Allianz Deutscher Ärzteverbände hat in einem Positionspapier Forderungen an die künftige Bundesregierung gestellt. Um dem Ärztemangel vorzubeugen, müsse der Beruf attraktiver werden. Notwendig sei eine „angemessene Honorierung und familiengerechte Gestaltung der Arbeitsbedingungen in Klinik und Praxis“. Die sechs Verbände verlangen für gesetzlich Versicherte „die konsequente Einführung des Kostenerstattungsprinzips“, also die Direktabrechnung der Patienten mit den Ärzten. „Ein sozial angemessener Selbstbehalt schärft das Kostenbewußtsein der Versicherten, dämpft die derzeit verbreitete Vollkaskomentalität und verbessert den zielgerichteten Einsatz der Inanspruchnahme medizinisch-ambulanter Leistungen“, heißt es im Positionspapier. (fis)

hartmannbund.de

 

Der Hirntod beendet menschliches Leben

NÜRNBERG. Die Medizinethikerin Sabine Müller (Charité Berlin) brachte seit 2010 die Gleichsetzung von Tod und Hirntod ins Wanken. Darauf kontert nun Matthias Mindach mit einer sarkastischen Attacke, die allen Relativierungen ein Ende machen möchte. Darum zurrt der Neurologe aus Frankfurt/Oder abermals die als herrschende Meinung geltende Definition fest, der zufolge der irreversible Verlust der Bewußtseinswachheit menschliche Züge für immer auslösche, gleichgültig ob das Herz noch schlage. Es sei kein Fall bekannt, in dem eine klinische Hirntoddiagnostik durch Rückkehr von Hirnfunktionen widerlegt worden wäre. Dieses Faktum sei in seiner Bedeutung für die Praxis der Organentnahme kaum zu überschätzen, die der Arzt nicht am Sterbenden, sondern am Gestorbenen vornehme (Aufklärung und Kritik, 1/13). (ft). gkpn.de

 

US-Gesundheitsreform: Härtetest beginnt 2014

BERLIN. Die sinkenden US-Gesundheitskosten scheinen einen Erfolg der Reform von Präsident Barack Obama zu signalisieren. Kritiker sehen jedoch eher Rezession und schwache Konjunktur als Ursachen dafür, daß weniger Neueinführungen von Medizintechnik und Medikamenten zu registrieren sind. Zudem fürchten selbst US-Demokraten erhebliche Rückschläge, wenn die Versicherungspflicht im Januar 2014 in Kraft tritt. Es bestünden weiterhin drastische Preisunterschiede. So kostet die Behandlung eines leichten Herzinfarkts in Brooklyn 44.000, in Manhattan nur 16.000 Dollar. Gesundheitsministerin Kathleen Sebelius räumte fortbestehende Intransparenzen und Diskriminierungen ein, kündigte aber „massiven Druck auf die Akteure“ an, um Abhilfe zu schaffen (Deutsches Ärzteblatt, 31/13). (dg)

www.aerzteblatt.de

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