© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  39/13 / 20. September 2013

Meldungen

Mit Rudolf Steiner gegen den Neoliberalismus

STUTTGART. Das Sommerheft der auf Rudolf Steiners Weltanschauung fixierten erziehungskunst (7-8/2013) widmet sich der Frage „Wie man mit Waldorfpädagogik den Neoliberalismus überwinden kann“. Als Mittel der Wahl gilt die in höheren Schulklassen einzubauende Einführung in die Spielregeln der Globalisierung, die den Menschen auf das egoistische Handeln reduzieren. Erfahrungen mit einem dreiwöchigen, bisher einzigartigen „Globalisierungs“-Unterricht in der Freien Waldorfschule Uhlandshöhe (Stuttgart) würden zu einer Verstetigung solcher didaktischen Experimente ermuntern. Notwendig sei es, ein „neues Empfinden für ein gerechtes globales Wirtschaftsleben“ zu wecken, so daß man in Zukunft keine Ruhe mehr finde, wenn der entfernt lebende Mitmensch in Not sei und ausgebeutet werde. Für die Lebenspraxis sollte kritische Globalismus-Erziehung daher zunächst in die Änderung des eigenen Konsumverhaltens münden. (tg)

www.erziehungskunst.de

 

Vergessener Kritiker der Moderne: Franz Sawicki

TRIER. Wie Immanuel Kant zeitlebens Königsberg nie verließ, so hielt der katholische Denker Franz Sawicki (1877–1952) seinem westpreußischen Geburtsort Pelplin südlich von Danzig stets die Treue. Vom dortigen Priesterseminar im Schatten des mächtigen Zisterzienserklosters lockten den Philosophieprofessor weder Rufe an Universitäten fort, noch vertrieben ihn die polnischen Landnahmen von 1920 und 1945. Die Option für die „Volksrepublik Polen“ ließ den in der Zwischenkriegszeit mit großem Widerhall publizierenden Sawicki jedoch in Deutschland rasch in Vergessenheit geraten. Zu Unrecht, wie Jaroslaw Babinski (Pelpin/Warschau) meint, der den Gegner der Neoscholastik und Verfechter einer „personalistischen“ Theologie als „Denker von großer Aktualität“ empfiehlt (Trierer Theologische Zeitschrift, 1/2013). Denn bei diesem Kenner aller modernen Weltanschauungen und ihrer politisch-totalitären Ausprägungen fände sich ein reiches Arsenal, um die am „postmodernistischen Relativismus, Skeptizismus und Nihilismus erkrankte heutige Zeit“ zu kurieren. (wm)

www.theo.uni-trier.de

 

Erste Sätze

Die russische Politik ist immer wieder auf ihre byzantinische Grundidee zurückgekommen.

Fjodor M. Dostojewski: Politische Schriften.

Mit einer Einleitung von Dimitri Mereschkowski, herausgegeben von Arthur Moeller van den Bruck, München 1922

 

Historisches Kalenderblatt

25. September 1988: US-Präsident Ronald Reagan ersucht den sowjetischen Außenminister Eduard Schewardnadse in Washington um Unterstützung für seinen Vorschlag, die Olympischen Spiele im Jahr 2004 in beiden Teilen Berlins auszutragen.

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