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© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 40/13 / 27. September 2013
Jede Woche ein Investor Für Börsianer ist dieses Jahr gut gelaufen. Der Dax hat zuletzt wieder ein neues Allzeithoch markiert. Das heißt aber nicht, daß sich auch die Magazine für Kapitalanleger über Hochkonjunktur freuen können. Im Gegenteil. Auch die Wirtschaftspresse ist von der Zeitungskrise betroffen. Börse Online zum Beispiel macht eine schwierige Phase durch. Das Blatt, das als heimlicher König unter den Anlegerzeitungen gilt, weil es so übersichtlich und nüchtern daherkommt, hat seine Auflagenzahl bereinigt. Ohne Bordexemplare, die vor einem Jahr noch 15.000 Stück ausgemacht haben, liegt die wöchentliche Auflage jetzt nur noch bei 31.000 (2012: 61.000) Börse Online gehörte zu Gruner + Jahr und wurde im Zuge der Einstellung der Financial Times Deutschland im Januar an den Finanzen Verlag München verkauft (Euro, Euro am Sonntag). Der neue Chefredakteur Frank-B. Werner hat das Heft nun auch leicht überarbeitet. Optisch hat sich wenig geändert. Inhaltlich ist Börse Online seit jeher fokussierter als seine wichtigsten Mitbewerber, Focus Money und Wirtschaftswoche. Diese streifen auch Themen jenseits des Kapitalmarkts. In Zukunft wird in jedem Börse Online-Heft eine Investorenlegende vorgestellt und auf einer Schwarzen Liste vor unseriösen Anlageformen gewarnt. Es ist nicht absehbar, ob und wann der Auflagenrückgang bei den Börsenblättern gestoppt wird. Die Probleme sind denen der Tagespresse ähnlich: Die Informationen sind austauschbar und im Netz kostenfrei zu haben. Banken und Informationsseiten versorgen Anleger kostenfrei mit Informationen zu Daten wie Dividendenrendite oder Kursverlauf. Die Konkurrenten, Focus Money (Auflage 126.000) und Wirtschaftswoche (80.000), profitieren nach wie vor wesentlich von den Bordexemplaren und sind in ihrer Ausrichtung politischer. Auch sie leiden unter Auflagenschwunde, allerdings nicht so stark wie Börse Online. www.boerse-online.de |