© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  42/13 / 11. Oktober 2013

In eigener Sache
Wochenzeitung für Debatte
Dieter Stein

Mit dieser Ausgabe führt die JF einige kleine optische und inhaltliche Neuerungen ein (siehe auch Seite 27), nachdem im Oktober 2010 eine große Blattreform diese Zeitung stärker verändert hatte. Eine vielleicht für manchen erst auf den zweiten Blick augenfällige Verwandlung betrifft den Zeitungskopf: Der Schriftzug JUNGE FREIHEIT wurde graphisch überarbeitet. Seit 1990 führt die JF einen Titel aus Großbuchstaben der Schrift Garamond Bold. Diese Schrift gilt als Klassiker und wird auch für unseren Grundtext, den von Schriftsetzern als „Brottext“ bezeichneten Mengensatz verwendet. Der JF-Schriftzug wurde leicht verschlankt, die Serifen (Füßchen) abgeschrägt, je zwei Buchstaben (UN und RE) miteinander verschmolzen. Ferner wurden die Buchstabenabstände („Spationierung“) noch einmal harmonisiert, so daß der Titel jetzt einheitlicher wirkt.

Zum graphisch veränderten Kopf haben wir den Untertitel der Zeitung verkürzt. Im Zuge der Blatterweiterung, als wir 2010 aus zwei „Büchern“ (Teilen) der Zeitung und dem Sprung von 20 auf 24 Seiten vier „Bücher“ machten, hatten wir unseren Untertitel zuletzt geändert: Aus „Wochenzeitung für Politik und Kultur“ wurde damals „Wochenzeitung für Politik, Wirtschaft, Kultur, Wissen und Debatte“. Die Erweiterung sollte die Themenbreite der Zeitung widerspiegeln. Doch der Titel erwies sich im Alltag als unhandlich. Mal ehrlich: Wer konnte ihn aus dem Kopf aufsagen? Die JF ist eine „Wochenzeitung für Politik und ... äh ...“

Der Zusatz „und Debatte“ war schon damals bewußt gesetzt. Jetzt reduzieren wir den Untertitel kurz und bündig zu „Wochenzeitung für Debatte“. Was das soll? Sie werden sich den Untertitel ab sofort merken können. Und: Wir markieren, worum es bei dieser Zeitung im Kern geht. Es ist nämlich das Grundmotiv der JUNGEN FREIHEIT von Anbeginn gewesen, durch ihre schiere Existenz eine echte und freie Debatte, die diesen Namen verdient, erst zu ermöglichen. Zu verstellt und einseitig ist der Austausch von Meinungen im öffentlichen Raum – durch Politische Korrektheit, Selbstzensur und monopolartige Macht großer Verlagshäuser und öffentlich-rechtlicher Medien.

Obwohl wir formal in einer Demokratie leben, die Meinungsfreiheit garantiert, haben wir es häufig mit mächtiger Meinungslenkung durch – im Zweifel linke – Medien zu tun. Oder, wie der FAZ-Gründungsherausgeber Paul Sethe einmal feststellte: „Pressefreiheit ist die Freiheit von 200 reichen Leuten, ihre Meinung zu verbreiten.“

Die JUNGE FREIHEIT will Debatte, konstruktiven Streit in ihrem eigenen Blatt vorleben, sie will aber auch durch ihr Erscheinen und die vielfältigen Beiträge ihrer Autoren Diskurse in Deutschland befruchten, echte Auseinandersetzungen mit diskutablen Gegenpositionen ermöglichen.

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