© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  42/13 / 11. Oktober 2013

Meldungen

Weiteres Hilfspaket für Griechenland absehbar

Luxemburg. Der Chef des Euro-Rettungsfonds ESM, Klaus Regling, rechnet mit einem dritten Milliarden-Paket für Griechenland. Es sei „ziemlich klar, daß sich Griechenland im nächsten Jahr noch nicht wieder am Markt über eigene Anleihen refinanzieren kann. Insofern wird Griechenland wahrscheinlich ein weiteres Hilfspaket benötigen. Am Ende entscheiden das aber die Euro-Finanzminister“, erklärte Regling im Handelsblatt. Auch für Portugal schließt der ESM ein neues Hilfspaket nicht aus: „Bis Mai sah es für Portugal noch sehr gut aus, das Land konnte für seine Refinanzierung eine neue zehnjährige Anleihe mit einer Rendite von knapp 5,6 Prozent plazieren“, so Regling. „Doch dann gab es Rückschläge wegen der Regierungskrise und mehrerer Entscheidungen des obersten Gerichts, beschlossene Sparmaßnahmen zu kippen.“ Der erste Rettungsfonds EFSF habe bislang 168,5 Milliarden Euro an Griechenland, Irland und Portugal ausbezahlt. „Diese Darlehen mit Laufzeiten von bis zu 30 Jahren werden wir noch lange über Anleihen refinanzieren, und zwar parallel zu denen des ESM.“ Der ESM hat 46 der maximal geplanten 500 Milliarden Euro ausgereicht. (fis)

esm.europa.eu

 

Allianz beklagt „Ära der finanziellen Repression“

MÜNCHEN. Der Allianz-Manager Karl Happe hat die öffentliche Entschuldungspolitik scharf kritisiert. „Wir sind in einer Ära der finanziellen Repression. Staaten werden versuchen, ihre Verschuldung durch negative reale Zinsen, also Zinsen unterhalb der Inflationsrate, zu entwerten“, klagte der Chefstratege für Versicherungen bei Allianz Global Investors in der Wirtschaftswoche. Das geplante Regelwerk Solvency II verlange, daß Versicherer Risikokapital für den Ausfall von Geldanlagen aufbauen. „Für Staatsanleihen – Griechen-Pleite hin oder her – müssen Sie das nicht“, so Happe. „Die Staaten schaffen also ein Regelwerk, das Investoren nötigt, zu unrealistischen Preisen in ihre Staatsanleihen zu investieren. Wenn sie die freie Wahl hätten, würden Versicherer anders anlegen.“ Die Allianz setze daher derzeit unter anderem auf staatlich besicherte Infrastrukturkredite. (fis)

 

Zahl der Woche

Um 124 Prozent sind in in den vergangenen 20 Jahren die Preise für Tabakwaren gestiegen. Allein seit der jüngsten Tabaksteuererhöhung im Mai 2011 verteuerten sich die Rauchwaren um 11,1 Prozent. Bei Feinschnitt war der Anstieg mit 16,3 Prozent am stärksten. (Quelle: Statistisches Bundesamt)

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