© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  42/13 / 11. Oktober 2013

Meldungen

Kritik an Entscheidung für Buchpreisträgerin

FRANKFURT/MAIN. Der Literaturkritiker Denis Scheck hat die Vergabe des diesjährigen Deutschen Buchpreises an Terézia Mora scharf kritisiert. Das sei eine „unglaubliche Fehlentscheidung“, sagte er am Dienstag dieser Woche im Deutschlandradio. Die 42jährige, aus einem ungarischen Dorf stammende Autorin Terézia Mora erhielt die Auszeichnung für ihren Roman „Das Ungeheuer“ (Luchterhand). Darin geht es um einen Mann, der nach dem Tod seiner Frau aus der Lebensbahn geworfen ist. Terézia Mora vereine „hohes literarisches Formbewußtsein mit Einfühlungskraft“, heißt es in der Jury-Begründung. Denis Scheck dagegen hält den Roman für „selbstquälerisch, weinerlich, larmoyant“. Die Auszeichnung ist mit einem Preisgeld von 25.000 Euro verbunden. (tha)

 

Jonathan Franzen erhält „Welt“-Literaturpreis

BERLIN. Für sein literarisches Gesamtwerk erhält der amerikanische Schriftsteller Jonathan Franzen den Welt-Literaturpreis des Jahres 2013. In der Begründung der Jury heißt es: „Jonathan Franzen ist der bedeutendste Gesellschaftsromancier seiner Generation. Seine Romane zeichnen sich durch die tiefe psychologische Durchdringung ihrer Figuren sowie durch ihre gesellschaftliche Relevanz und Hellsichtigkeit aus. Mit scharfem Witz und einem schonungslosen Blick auf die Lebenslügen mehrerer Generationen hat er das Genre des Familienromans für unsere Zeit folgenreich neu definiert.“ Franzens gesamtes Werk beweise, daß „erzählerische Leichtigkeit und gedankliche Tiefe keine Gegensätze sein müssen“. Jonathan Franzen wurde am 19. August 1959 in Western Springs bei Chicago geboren. Er studierte Germanistik, unter anderem in München und Berlin. Mit „Die 27ste Stadt“ (1988), „Schweres Beben“ (1992), „Die Korrekturen“ (2001) und „Freiheit“ (2010) hat vier Romane vorgelegt. 2006 erschienen seine Memoiren „Die Unruhezone“, 2002 und 2013 die Essaybände „Anleitung zum Alleinsein“ und „Weiter weg“. Soeben sind in den USA seine Übersetzungen von Karl Kraus erschienen. Der mit 10.000 Euro dotierte Welt-Literaturpreis wird ihm am 8. November 2013 in Berlin übergeben. Die Laudatio soll Daniel Kehlmann halten. Zuletzt erhielten die Auszeichnung Zeruya Shalev (2012), Albert Ostermaier (2011) und Claude Lanzmann (2010). (tha)

 

Sprachpranger

Neben Keynotes und Paneldiskussionen gibt es erstmalig einen Diversity Slam.

Aus einer Pressemitteilung des Berliner „Tagesspiegels“ zu einer Konferenz gegen Rassismus im November

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