© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  43/13 / 18. Oktober 2013

Zitate

„Am Dogma der Entwicklungshilfe zerschellt jeder Widerspruch. Betroffenheit und Mitleid produzieren einen wirksamen Schutzschirm.(...) Entwicklungshilfe ist der bisher umfassendste Ablaßhandel, der jemals erfunden wurde.“

Roger Köppel, Herausgeber, in der „Weltwoche“ vom 10. Oktober 2013

 

 

„Wir können die Probleme der Welt nicht auf europäischem Boden lösen. (…) Was heißt legale Einreise? Heißt das, die Grenzen sind offen für alle, die aus Afrika oder aus anderen Staaten in Nahost kommen? Welche Konsequenzen werden damit verbunden? Wenn wir Massenwanderung verhindern wollen, müssen wir den Menschen zu Hause eine Perspektive geben.“

Elmar Brok, EU-Parlamentarier (CDU), im Deutschlandfunk am 10. Oktober 2013

 

 

„Nicht erst seit Joschka Fischers Verdikt, nach ihm kämen ‘keine Rock ’n’ Roller’ mehr, lastet auf der mittleren Generation der Grünen der Verdacht des ‘Postheroischen’: daß die großen Straßenschlachten geschlagen, die Atommeiler abgeschaltet, die Schwulenrechte erkämpft sind. Mit der Wehmut der späten Geburt sehen sie auf Parteitagen Schwarzweißfilme von frühen Gorleben-Demos und fühlen sich als Verwalter eines Erbes, dem sie nie gerecht werden können. Sie haben die Partei von ihren Eltern nur geborgt.“

Mariam Lau, Korrespondentin, in der „Zeit“ vom 10. Oktober 2013

 

 

„Die bereitwillige Aufnahme auch belastender Forschungsergebnisse folgt vor allem dem paradigmatischen Wandel der deutschen Geschichtskultur, die sich von einer mimetischen Traditionspflege hin zu einer kathartischen Aufarbeitungsbereitschaft gewandelt und in der Anerkennung des nationalsozialistischen Zivilisationsbruchs ihren nationalen Grundkonsens gefunden hat. (...) Der Wille zur historischen Offenlegung ist noch in der Bonner Republik erfolgreich gegen alle Schlußstrichforderungen angegangen, er hat mit Hilfe der aufkommenden Zeitzeugen, der massenmedialen Thematisierung und der akademischen Forschung den zunächst übermächtigen Wunsch nach historischer Selbstversöhnung und Schuldentlastung gebrochen, und er hat den in der Kontroverse um die Wehrmachtsausstellung Mitte der 1990er Jahre zum letzten Mal machtvoll aufgeflammten Vorwurf der nationalen Nestbeschmutzung endgültig hinter die Grenzen des gesellschaftlich ungestraft Sagbaren verbannt.“

Martin Sabrow, Professor für Zeitgeschichte, in „Aus Politik und Zeitgeschichte“, Ausgabe 42-43/13

 

 

„Es sollte um die Option für eine humane Gesellschaft gehen, in der die Ökonomisierung der Lebensbedingungen der Menschen und der Natur überwunden wird, darum, daß Politik, Verwaltung und Wirtschaft sich im Zweifel für den Menschen entscheiden, und daß die Durchsetzung der Menschenrechte, vor allem der Frauen, integraler Bestandteil deutscher Außenpolitik wird. Das kann Schwarz-Grün besser als jede andere Konstellation.“

Heiner Geißler, ehemaliger CDU-Generalsekretär, in der „Süddeutschen Zeitung“ vom 15. Oktober 2013

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