© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  43/13 / 18. Oktober 2013

Meldungen

Königin Editha: Käfer kamen bei der Umbettung

Darmstadt. Im Jahr 2008 wurde im Magdeburger Dom der Sarg von Königin Editha gefunden, also der ersten Gemahlin Ottos des Großen, die 946 verstorben war. Im Verlaufe der Untersuchung des Bleisarges sowie der sterblichen Überreste von Editha kamen unerwarteterweise auch die Überbleibsel zahlloser Käfer zum Vorschein: Insgesamt identifizierten Spezialisten in der Folgezeit rund 4.000 Flügeldecken von 58 verschiedenen Käferarten. Das erschien lange rätselhaft, doch nun scheint geklärt zu sein, woher die Insekten stammen (Archäologie in Deutschland, 5/2013). Die Mehrzahl geriet nicht während der ersten Bestattung in den Sarg, sondern bei der Umbettung im Jahre 1510, die von Erzbischof Ernst II. verordnet worden war. Offenbar hat es zu diesem Anlaß besondere Feierlichkeiten bei Fackelschein gegeben, in deren Verlauf es zu einem Masseneinflug von diversen Käfern (insbesondere der Laufkäferart Harpalus rufipes) kam. Diese dürften am nahen Elbufer beziehungsweise in den Klostergärten am Domhügel gestartet sein. (wk)

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Pyramiden: Granit nicht mit Kupfer zu bearbeiten

Gräfelfing. Im Chronologiekritiker-Fachblatt Zeitensprünge (2/2013) geht der Penzberger Hobbyarchäologe Franz Löhner der sehr berechtigten Frage nach, was genau passiert, wenn ein so hartes Material wie Granit mit Werkzeugen aus extrem weichem Kupfer bearbeitet wird, so wie das beispielsweise bei der Herstellung der königlichen Sarkophage beziehungsweise einiger Pyramidenteile im Alten Ägypten der Fall gewesen sein soll. Dabei verweist Löhner auf eigene Experimente, die ergeben haben, daß für jeden Kubikzentimeter Granit, der abgetragen wird, drei Kubikzentimeter Kupferabrieb anfallen. Und dieser Abrieb behindert das Sägen und Bohren von Granit derart, daß nach vier bis fünf Zentimetern Vortrieb die Abhubleistung gegen null geht. Daraus zieht Löhner, dessen bisherige Ideen zum Pyramidenbau teilweise auch auf die Zustimmung etablierter Wissenschaftler stießen, folgenden Schluß: „Inbrünstiger Glaube an Kupfer in allen Ehren“ – aber der Granit könne nur mit Eisenwerkzeugen bearbeitet worden sein. (wk)

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Erste Sätze

Die griechische Tragödie war eine der besonderen Funktionen der athenischen Demokratie.

George Thomson: Aischylos und Athen. Eine Untersuchung der gesellschaftlichen Ursprünge des Dramas, Berlin (Ost) 1979

 

Historisches Kalenderblatt

23. Oktober 1953: Die US-Armee stellt in Mainz ein Artilleriegeschütz der Öffentlichkeit vor, mit dem Atomgranaten verschossen werden können. In der Bundesrepublik werden sechs dieser Atomgeschütze mit einer Reichweite von je 32 Kilometern stationiert.

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