© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  44/13 / 25. Oktober 2013

Meldungen

Deutscher Sprachpreis für Ulrich Tukur

KASSEL. Der Schauspieler und Autor Ulrich Tukur ist mit dem Jacob-Grimm-Preis Deutsche Sprache ausgezeichnet worden. Der 56jährige könne „wunderbar mit der deutschen Sprache spielen“, sagte die Jury. „Er wird ausgezeichnet für seine Sprache, für die Art und Weise, wie er mit Sprache umgeht, wie er mit Worten und Lauten eine Welt erschafft“, erklärte die Ministerin für Bildung und Wissenschaft des Landes Schleswig-Holstein und Jury-Mitglied Waltraud Wende in ihrer Laudatio. Tukur erhielt den Preis vergangenen Samstag in Kassel. Der mit 30.000 Euro dotierte Jacob-Grimm-Preis ist Teil des Kulturpreises Deutsche Sprache. Er wird jährlich von der Eberhard-Schöck-Stiftung (Baden-Baden) und dem Verein Deutsche Sprache (Dortmund) vergeben. Der undotierte Institutionenpreis ging an das Europäische Übersetzer-Kollegium Nordrhein-Westfalen. (tha)

 

Geschichtsrevisionismus in Sachen Ernst Jünger

MÜNCHEN. Im Zentralorgan der deutschen Geschichtswissenschaft, der über 150 Jahre alten Historischen Zeitschrift, kommt es auf Tagesaktualität weniger an. Darum konnten die Redaktion zwei Jahre verstreichen lassen, bevor sie auf die 2011 edierte, von Volker Schlöndorff bevorwortete Denkschrift „ Zur Geiselfrage“ Ernst Jüngers mit einer geharnischten Kritik reagiert (HZ, Band 297/2013). Sie stammt aus der Feder des auf die Erforschung der deutschen Besetzung Frankreichs (1940–1944) spezialisierten Oldenburger Zeithistorikers Ahlrich Meyer, der die von Sven Olaf Berggötz verantwortete Jünger-Edition an den Rand eines Skandals schiebt. Offenbar solle hier ein „menschlicher“ Ernst Jünger präsentiert werden, um zugleich das Regime des Militärbefehlshabers Otto von Stülpnagel in ein „mildes Licht“ zu tauchen. Stülpnagels Widerstand gegen Massenexekutionen französischer Geiseln sei nicht moralisch, sondern taktisch motiviert gewesen, was Berggötz unterdrücke, um den General als „tragische Figur“ zu verharmlosen. Ebenso unklar bleibe, daß Jünger mit seiner von Stülpnagel beauftragten „Denkschrift“ über die deutsche Repressionspolitik primär der Entlastung des Militärbefehlshabers diente. Kein Wunder daher, daß dem Film Schlöndorffs („Das Meer am Morgen“, JF 22/12), der auf der Denkschrift beruht, in Frankreich „nicht zu Unrecht ‘Geschichtsrevisionismus’ vorgeworfen“ worden sei. (ob)

 

Sprachpranger

HolidayCheck Destination Award 2013

So nennt das Reiseportal HolidayCheck seine Auszeichnungen für die beliebtesten Orte in verschiedenen Urlaubskategorien.

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