© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  44/13 / 25. Oktober 2013

Frisch gepresst

Klimaskeptiker. Wie zu erwarten, sieht der jüngste „Sachstandsbericht“ des Weltklimarats der UN (IPCC) vom 27. September 2013 die Menschheit noch rascher auf den Weltuntergang zutaumeln als bei seinem letzten Kassandraruf von 2007. Zwar wurde eingeräumt, daß die Meßwerte zur Erd-erwärmung sich seit 1998 kaum merklich erhöht hätten, aber dafür stünde nun „mit größter Sicherheit“ der Mensch als deren exklusiver Verursacher fest. Der Diplomphysiker und bekennende „Klimaskeptiker“ Hans-Joachim Lüdecke dürfte in solchen Warnungen nur eine weitere Bestätigung für die gefährliche politische Instrumentalisierung wissenschaftlicher Forschung sehen, die dazu geführt habe, daß die Mehrzahl der Deutschen der „betonartig verfestigten Ökoreligion“ und deren Dogma von der „Klimarettung“ qua „Energiewende“ anhänge. Sein mit Fakten, Statistiken und kritischen Überprüfungen alarmistischer „Worst-Case“-Modelle gesättigtes Werk „Energie und Klima“ versteht er daher als Weckruf der Vernunft. Neunzig Prozent der Klimaforscher dürfte er damit nicht überzeugen, aber vielleicht den einen oder anderen zu größerer Zurückhaltung bei der Deutung der Phänomene und zu vorsichtigerer Einschätzung anthropogener Einflüsse auf das Weltklima bewegen. (ck)

Hans-JoachimLüdecke: Energie und Klima. Chancen, Risiken, Mythen. Expert Verlag, Renningen 2013, gebunden, 286 Seiten, Abbildungen, 28,80 Euro

 

Sachsen 1945. Vom tödlichen Schicksal seines Vaters angeregt, publizierte der Berliner Richter Theodor Seidel erstmals 2001 über die Kriegsverbrechen sowjetischer und polnischer Truppen, die im Frühjahr 1945 in Ostsachsen einfielen und eine Spur von Plünderung, Vergewaltigung und Mord zwischen Zittau und Dresden hinterließen. Nun hat seine primär auf Begräbnisbücher der Pfarrämter gestützte Aufarbeitung der Verbrechen – mittlerweile geographisch auf ganz Sachsen ausgedehnt – eine dritte, ergänzte Auflage erfahren. Darin offenbart Seidel eine derart gehäufte Zahl von Kriegsgreueln, die Vergleiche mit dem Massensterben von Zivilisten in Ostpreußen oder dem Warthegau 1944/45 zulassen. Vom Schänden und Abschlachten blieben auch die Sorben, vom Sowjetmarschall Konjew als „befreite slawische Brüder“ bezeichnet, nicht ausgenommen. (bä)

Theodor Seidel: Kriegsverbrechen in Sachsen. Die vergessenen Toten von April/Mai 1945. Leipziger Universitätsverlag, Leipzig 2013, broschiert, 272 Seiten, Abbildungen, 19 Euro

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