© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  44/13 / 25. Oktober 2013

Meldungen

Klimawandel begünstigt den deutschen Weinbau

LEINFELDEN. Wetterextreme wie Hitze, Starkregen und Spätfröste setzen den Winzern vermehrt zu. Das Zeitfenster für die Lese verschiebt sich nach vorne. Zudem tauchen Schädlinge aus dem Süden auf, wie die Kirschessigfliege oder Zikaden, die beim Saugen an den Reben Viruskrankheiten übertragen. Auch drohe mit steigenden Temperaturen eine Reblausplage. Trotzdem sehen Wissenschaftler deutsche Winzer als Gewinner des Klimawandels. Während in Südeuropa oder Australien „ganze Weinbaugebiete vertrocknen“, garantiere das sich stabilisierende mediterrane Klima hierzulande „hervorragende Qualitäten“. Zudem verschiebe sich die Weinbaugrenze nach Norden. Mindestens bis 2040 sei diese Gewinnerposition gesichert, und man werde „hochwertige Ernten einfahren“ (Bild der Wissenschaft, 10/13). (ck)

www.wissenschaft.de

 

UV-Licht gegen Beifang von Meeresschildkröten

STUTTGART. Die Bestände an Meeresschildkröten erleiden die empfindlichsten Verluste durch Langleinen des Thunfischfangs und durch Stellnetze. Nachdem die Gefährdung durch besonders geformte Rundhaken, an denen sich Schildkröten nicht verbeißen, in der Langleinen-Fischerei vermindert wurde, konzentrieren sich aktuelle Studien auf Schutzmaßnahmen an Stellnetzen. Zwei Untersuchungen an der mexikanischen Pazifikküste ergaben, daß der Beifang an Grünen Meeresschildkröten (Chelonia mydas) sich um 40 Prozent reduzieren lasse, sofern an den Netzen Leuchten mit grünem oder UV-Licht angebracht würden (Naturwissenschaftliche Rundschau 9/13). (ft)

naturwissenschaftliche-rundschau.de

 

Wnukowo beschämt das Berliner Pannenprojekt

MOSKAU. Mit der Tupolew fort, mit dem Leichenwagen zurück – zu diesem Bonmot über die russische Luftfahrt bestehe kein Anlaß mehr, befindet Sebastian Steinke in der Flug Revue (10/13). Im Linienflugbetrieb beherrschten Boeing und Airbus die Szene. Und mit dem „gigantischen neuen Terminal“, der im November auf Moskaus ältestem Flughafen Wnukowo in Betrieb geht, beschämen russische Planer nun ihre deutschen Kollegen, deren Berliner Projekt BER sich als unendliche Pannengeschichte entpuppt (JF 34/13). In Wnukowo hingegen werde fristgerecht die Verlängerung der Hauptlandebahn fertig und ein moderner Terminal eröffnet. Dies schließe die 2004 begonnene, insgesamt zwei Milliarden Euro teure Renovierung des gegenüber London oder München für Fluglinien nur halb so teuren internationalen Drehkreuzes ab. Eine liberale Nachtflugregelung und ein Expreßzuganschluß erhöhen die Erfolgschancen. (dg)

www.vnukovo.ru

 

Erkenntnis

„Das mit den 30er-Schildern ist in der Tat schwierig: Wenn solche Limits wegen der Nachtruhe oder Feinstaubbelastung verhängt werden, kann das Regelungen zur Verkehrssicherheit untergraben.“

Siegfried Brockmann , Leiter Unfallforschung der Versicherer (UDV)

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