© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  45/13 / 01. November 2013

Blick in die Medien
Google: Ein neuer Aufschrei rollt heran
Toni Roidl

Erinnert sich noch irgend jemand an den #Aufschrei dieser beleidigten Stern-Redakteuse mit dem freizügigen Dekolleté – und das anschließende, grotesk überproportionierte Medien-Getöse? Dorfstraße frei, die nächste Sau kommt! 2010 gründeten die Vereinten Nationen (UN) die Tochterfirma UN Woman. Diese widmet sich nach eigener Darstellung der Geschlechtergleichheit und Stärkung der Frauen.

Was machen UN-Geschlechtsunterschied-Planiererinnen so den ganzen Tag? Zum Beispiel Nägel lackieren, Kinder indoktrinieren – und im Internet surfen. Dabei stellten die UN-Mitarbeiterinnen schockiert fest, daß Google Frauen diskriminiert. Und zwar so: Sie gaben auf englisch „Frauen sollten nicht“ ins Suchfenster ein, und die Suchmaschine vervollständigte die Anfrage mit Vorschlägen wie „wählen“ oder „Rechte haben“.

Nun tun UN-Beamtinnen noch etwas: Erklärungen verbreiten, Kampagnen organisieren. Entsetzt vom „Sexismus“ der Suchmaschine, geht es Google an den Kragen. Denn laut Statut gehört es zu den Aufgaben von UN Women, staatliche Institutionen bei der Formulierung von Normen zu unterstützen. Bedeutet: Feministinnen wollen, daß ihre Vorstellungen Gesetz werden.

Die Brigitte eilt zu Hilfe und posaunt in der Rubrik Diskriminierung: „Sexismus im Google-Feld!“ Die Journalistinnen weinen: „Eine Kampagne von UN Women zeigt, welche erschreckenden Vorschläge uns die Suchmaschine macht und was das über die Gesellschaft aussagt.“ Daraus ergibt sich die Frage: „Ist Google also sexistisch?“ Nein, meint Brigitte, viel schlimmer! Daß die Auto-Vervollständigung auf den meistgesuchten Begriffen basiert, „zeigt die weitreichende Diskriminierung in unserer Gesellschaft. Darauf macht die UN Women mit ihrer Kampagne aufmerksam.“

Hm. Gibt man „Männer sind“ ein, vervollständigt Google: „Schweine“. Ein #Aufschrei wäre da eigentlich das mindeste!

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