© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  47/13 / 15. November 2013

Leserbriefe

Zu: „Bürger und Krieger“ von Martin Böcker, JF 46/13

Innere Führung bleibt aktuell

Dem Autor ist in seiner Schlußfolgerung zuzustimmen, daß der Kriegseinsatz in Afghanistan die Bundeswehr verändert hat. Daraus nun aber zu folgern, der Leitsatz der „Inneren Führung“ müßte aus diesem Grund den veränderten Verhältnissen angepaßt werden, scheint mir zu optimistisch gedacht. Gerade die „Innere Führung“ ist es doch, die von der Politik als genuine Schöpfung der jungen Bundeswehr ausgegeben wird, einer Friedensarmee, die keine Kriege mehr führt, sondern bestenfalls an militärischen Interventionen teilnimmt. Nun, da fast alle militärischen Traditionsträger der deutschen Geschichte über Bord geworfen wurden, bleibt ihr als Bezugspunkt nur noch die „Innere Führung“, die bei Lichte betrachtet ihre Wurzeln in der heute zunehmend verpönten Wehrmacht hat.

Nach einem Urteil aus dem Jahre 1966 von Wolf Graf Baudissin, einem der Väter der „Inneren Führung“, sei sie Produkt der Wehrmacht, denn im Kriege sei in gut geführten Einheiten vieles praktiziert worden, was in der Bundeswehr durch die Grundsätze der zeitgemäßen Menschenführung institutionalisiert worden sei. „Innere Führung will nichts anderes, als soviel wie möglich von diesen Kriegserfahrungen in die Friedensausbildung hinüberretten, mit den Grundlagen des Rechtsstaates verbinden, den Lebensformen des Kriegsbildes wie Handwerk anpassen.“

Dies alles ist nicht verwunderlich, denn Baudissin und alle anderen Bundeswehrsoldaten der ersten Stunde hatten in der Wehrmacht gedient. Sie waren es, die die Bundeswehr geführt, sie ausgebildet und ihr theoretisches Rüstzeug geformt hatten. Sie schöpften selbstverständlich aus ihren Kriegserfahrungen, aber diese Selbstverständlichkeit ist heute in Vergessenheit geraten. Ich fürchte, auch die heutige Bundeswehrführung will davon nichts mehr wissen.

Olaf Haselhorst, Hamburg

 

 

Zu: „Nestor der Skeptiker“ von Felix Dirsch, JF 46/13

Nicht Lehre, sondern Ideologie

Der Beitrag kann als Eröffnung einer grundsätzlichen Debatte in der JF nur begrüßt werden. Dennoch ist er zu hinterfragen. Felix Dirsch schreibt, Singer gelte „als Kritiker der Lehre vom menschengemachten Klimawandel“. Beim Postulat des „menschengemachten Klimawandels“ handelt es sich aber um keine „Lehre“ (Wissenschaft), sondern um eine Ideologie. Auch verbreitet Singer seine Meinung, daß zwischen dem „Klimawandel“ und dem technisch erzeugten Kohlendioxidausstoß keine Korrelation bestehe, nicht „mantraartig“ (sprich: inbrünstig-religiös), sondern vielmehr ruhig und sachlich.

Die Religion vom „menschengemachten Klima“ ist ein gigantischer Betrug, der Wind,- Solar- und Biogasbetreibern planwirtschaftlich Milliarden in die Kasse spült, während die unteren Einkommensschichten die Zeche bezahlen und Deutschland in die Deindustrialisierung treibt. Die Wiege der Menschheit stand in Afrika. Und nirgendwo lebt es sich angenehmer als in warmen Gefilden. Mag sich die Erde „erwärmen“. Gut so. Leider stehen wir aber nach Ansicht seriöser Wissenschaftler vor einer 15- bis 30jährigen Kaltperiode.

Ralf Carls, Mainz

 

 

Zur Meldung: „Linkspartei lehnt Sankt-Martins-Feiern ab“, JF 46/13

Das Gebot der Abfindung

Ich bin fassungslos. St. Martin ist gute alte Tradition. Wo leben wir denn mittlerweile? Warum lassen wir uns unser Kulturgut nehmen? Wer zu uns kommt, hat sich mit unserer Kultur und unseren Bräuchen abzufinden, Deutschland ist christliches Abendland! Schade, so schafft man Fremdenfeindlichkeit und keine Integration!

Tina Enke, Bonn

 

 

Zu: „‘Oh helft mir doch in meiner Not...’“ von Bernd Rademacher, JF 46/13

Eine Umbennung reicht nicht

Aus Rücksicht auf Mitglieder anderer Kulturkreise wird also in Bad Homburg die Sankt-Martin-Feier in „Sonne-Mond-und-Sterne-Fest“ umgetauft. Aus Rücksicht auf die Bürger, die noch einigermaßen bei Verstand sind, schlage ich vor, den dortigen Stadtnamen – nicht nur politisch – korrekt in „Bad Humbug“ umzubenennen.

Hans-Joachim Kuhlwein von Rathenow, Herrnwahlthann

 

 

Zu: „Wir hatten uns doch so lieb“ von Michael Wiesberg, JF 45/13

Ursachenforschung vergessen

Bevor die Welle der Enttäuschung über das Verhalten unserer amerikanischen Freunde in Presse, Funk und Fernsehen ausgelöst wurde, hätte es allen gut zu Gesicht gestanden, einmal über die Ursachen nachzudenken, die auch zu dieser Affäre geführt haben: Das brüske Nein von Bundeskanzler Gerhard Schröder zum Irak-Krieg, die Vorbereitungen für das größte Attentat, das je gegen die USA verübt wurde, die hauptsächlich in unserem Lande erfolgten, die gleichzeitige Umarmung seines Freundes Putin, den der Kanzler zum „lupenreinen Demokraten“ erklärte. Diese Ereignisse haben das Vertrauen unserer US-Freunde ohne Frage über Gebühr belastet. Nur ein unter Gedächtnisschwund leidender Geheimdienst hätte hier seinen Fokus nicht auf unser Land gerichtet. Die Kritik an den Abhörmaßnahmen sollte maßvoll sein und nicht von profilsüchtigen Politikern mißbraucht werden.

Wilhelm Westendarp, Burgdorf

 

 

Zur CD-Kritik: „Der kleine Trompeter / Huldigung“ von Jens Knorr, JF 45/13

Geschichtsklitternder Fauxpas

Welch ein Fauxpas ist Ihnen unterlaufen: „Der kleine Trompeter“ Ludwig Güttler. Der „kleine Trompeter“ ist ein geschichtsklitternder Panegyrikos der kommunistischen Bewegung, eine Scharteke von Otto Gotsche. Der Trompeter Fritz Weineck wurde als Mitglied der KPD-Bürgerkriegsarmee, dem Rot-Front-Kämpferbund, von sogenannten „reaktionären Kräften“ erschossen. Sein Denkmal am Riebeckufer in Halle/Saale wurde nach der Wende vom Sockel entsorgt und meiner Erinnerung nach stadtgeschichtlich deponiert.

Dieses Lied wurde nicht nur von den internationalen, sondern zwischendurch auch von den nationalen Sozialisten gesungen. Von beiden Beleidigungen der deutschen Sprache ist abzuraten.

Peter Stricker, Erfurt

 

 

Zu: „Nicht abwarten und Tee trinken“ von Volker Kempf, JF 45/13

Die Mischung macht es nicht

Das habe ich nun davon! Bislang glaubte ich, daß Tee gesund sei. So hatte ich mir eine „Teemischung“ zurechtgemacht, allerdings zum Essen (Haferflocken, Weizenklei, Leinsamen, Grüner Tee, Kamille, Zimt und Magnesium). Diese Mischung hatte ich immer über Nacht in Wasser zum Aufquellen gebracht, um es am nächsten Morgen zu essen. Nun lese ich von unheilvollen Pyrrolizidinalkaloiden, die die Leber schädigen. Was soll ich nun machen?

Reiner Weber, Frohburg

 

 

Zu: „Empörungsbereite Übermutti“ von Michael Paulwitz, JF 44/13

Nie wieder Claudia Roth!

Der deutschen Nation bleibt wirklich nichts erspart. Alle hofften nach der Bundestagswahl, jetzt wird die Personalunion von Bundesgroßmaul und Bundesheulsuse in die Rente gehen. Im Gegenteil, diese Frau steigt in der politischen Karriereleiter noch eine Etage höher, zur Vizepräsidentin des Bundestages. Da bleibt einem die Spucke weg. Diese Selbstdarstellerin und Meisterin der Imkompetenz ist ein Paradebeispiel dafür, wie man als Deutschland-Hasserin und Türkei-Lobbyistin es in Deutschland zu etwas bringen kann. Nichts gelernt, Studium geschmissen und als Managerin einer Band namens Ton Steine Scherben ihren Unterhalt verdient. Diese Frau ist für absolut nichts geeignet, schon gar nicht für dieses hohe Amt in der Politik. Daß sich der deutsche Staat sechs Vizepräsidenten leistet, ist eine skandalöse Verschwendung von Steuermitteln.

Claudia Roth, die von nichts Ahnung hat, wird als Vizepräsidentin monatlich 12.400 Euro erhalten. Diese Skandalnudel hat gegen die Wiedervereinigung protestiert mit der Aufschrift „Nie wieder Deutschland!“ Es ist unglaublich, eine Antideutsche wird Vizepräsidentin des Bundestages.

Wolfgang Rohde, Sigmaringen

 

 

Zu: „‘Frau, komm!’“, im Gespräch mit Dimitrij Chmelnizki, JF 44/13

Dieser Staat ist eine Schande

Nachdem man diese schonungslose Analyse über den Zustand der Roten Armee gelesen hat, ist einem als Nachgeborenem erst wieder bewußt geworden, welches Grauen unsere Eltern, insbesondere die Frauen, erleben mußten. Warum muß ein russischer Historiker die klaren und aufrüttelnden Worte finden, und warum deckt unsere ganze Historikerzunft dieses Thema mit Schweigen, ebenso alle Politiker und die Bundesregierung? Am Volkstrauertag werden wir wieder einen Bundestag voller Selbstanklage erleben, aber kein Wort darüber, was andere Völker dem deutschen Volk angetan haben. Dieser Staat ist eine Schande! Dies erfüllt mich mit tiefer Trauer.

Volker Krause, Arnsberg

 

 

Zu: „Von der Stadtreinigung abgefahren“ von Christian Rudolf, JF 44/13

Russischer Gedächtnisverlust

Der russische Botschafter in Warschau war also zutiefst empört über das „Pseudo-Kunstwerk“ „Frau, komm!“, das „das Andenken an 600.000 sowjetische Soldaten beleidige, die im Kampf für Polens Freiheit und Unabhängigkeit gefallen sind“. Offenbar ist ihm entfallen (oder unbekannt), daß Stalins Rote Armee im Einvernehmen mit ihrem Bundesgenossen Hitler am 17.9.1939 auf den Erfolgszug der Wehrmacht aufsprang, in Polen einfiel und sich Ostpolen unter den Nagel riß (was nach 1945 bei den Kriegsverbrecherprozessen nie Thema war) und anschließend 44.000 polnische Offiziere und Intellektuelle in Katyn und anderen Orten exekutierte. Auch im August 1944 war die Freundschaft nicht so dicke; da sah die Rote Armee am ostwärtigen Weichselufer Gewehr bei Fuß ungerührt zu, wie in Warschau der Aufstand der polnischen Partisanen-„Heimatarmee“ von den Deutschen niedergeschlagen wurde.

Eberhard Koenig, Baiern

 

 

Zu: „Linke Gesellschaftsziele / Fatales Vermächtnis“ von Peter Kuntze, JF 44/13

Widerspruch als Verschlußsache

Anfang der Siebziger, in meiner Ausbildung als Erzieher, wehrte ich mich gegen die These, der Mensch sei grundsätzlich das Produkt seiner Erziehung. Dafür wurde mir mit dem Abbruch der Ausbildung gedroht. Später, während des Studiums der Erziehungswissenschaft, wollte ich ein Fanal setzen, damit dieser pädagogische Wahn wenigstens diskutiert wird.

Die genealogische Tatsache, daß die Erbfolge bei Kindern eine Ähnlichkeit in ihrer Physiognomie ergibt, wurde nicht bestritten. Warum also nicht in der Intelligenz? Doch diese Diskussion wurde nicht zugelassen, man drohte mit Exmatrikulation. Jenes Dogma, daß lediglich die Erziehung den Charakter, die soziale und kognitive Entwicklung den Menschen prägt, bildete gleichwohl die Grundlage meiner Dissertation. Dort verwies ich auf die Tatsache, daß es die Männer waren und sind, welche die Welt beherrschten. Sie waren die Eroberer, Mörder, Kriegstreiber, die Vergewaltiger, Frauen- und Kinderschläger und -schänder, sie bestimmten fatal Jahrhunderte die Politik und brachten die Erde an den ökologischen Abgrund. Doch wurden eben diese Männer im abendländischen Kulturkreis von Frauen erzogen!

Diese Antwort auf das linksideologische Dogma wirkte wie ein Urknall, und die Professoren beschlossen – da nicht sein kann, was nicht sein darf –, mir die Promotion zunächst zu versagen. Nach langen geheimen Diskussionen erklärte mir mein Doktorvater, mir die Promotion nur dann zuzuerkennen, wenn ich auf die Veröffentlichung der Dissertation verzichte. So liegt sie nun unter Verschluß oder existiert nicht mehr.

Dr. Reinhard Bock, Marktredwitz

 

 

Zu: „Der Grund des Wohlstands“ von Erich Dauenhauer, JF 43/13

Bildungspolitiker wachrütteln!

Endlich eine Eloge in der JF auf die duale Berufsausbildung als deutscher Glücksfall. Das Buch von Erich Dauenhauer wird hoffentlich die deutschen Bildungspolitiker endlich wachrütteln, damit sie nicht den Grund unseres Wohlstandes weiter vernachlässigen. Die Gefahr der Akademikerarbeitslosigkeit hat Peter Petersen schon 1984 in seinem Aufsatz „Wenn schon die Tankwarte den Doktorhut tragen“ in der „BerufsWelt“ (Die Welt) als Menetekel beschrieben. Die „Verschulung zum Gesamtschulabitur“ für alle könnte nach der demographischen die zweite Katastrophe für Deutschland werden.

Georg K. Schmelzle, Norden/Ostfriesland

 

 

Zu: „Eine Tradition wird entsorgt“ von Hans-Joachim von Leesen, JF 42/13

Gedenkwürdiges Treuelied

Auch den Auftritt des alten Herrn, der das Treuelied spielt, empfinde ich als traditionswürdig und nicht als Skandal. Es gab noch nie kriegerische Handlungen ohne Verbrechen, denn Kriege schrieben schon immer eigene Gesetze. Auch besiegte Armeen haben Anspruch auf Bewahrung von Traditionen, im Sinne der Wahrung und Fortsetzung alles Positiven im Alten. Es ist schon beschämend, wenn uns ehemalige Feinde auf übertreffliche Wesensmerkmale der Wehrmacht aufmerksam machen. Jede Auflistung von Kriegsverbrechen der feindlichen Seiten führt zum sinnlosen ideologischen Schlagabtausch und steht der Versöhnung über den Gräbern im Wege. Traditionen führen zu Stolz und Liebe zum Vaterland, wie viele positive Wesensmerkmale der Wehrmacht in ihrer Gesamtheit. Sie sind gedenkwürdig und in Ehren zu halten, das betrifft auch Wappen der Wehrmachtsverbände. Traditionsbewußtsein fördert das Nationalbewußtsein, wenn es noch gefragt ist.

Helmut Ziegner, Neubrandenburg

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