© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  49/13 / 29. November 2013

Ausschreitungen bei Räumung von Asylantencamp
Sie nennen es human
Henning Hoffgaard

Es hätte doch alles so schön sein können in Berlin-Kreuzberg: friedliche Asylbewerber, solidarische Anwohner und ein „selbstverwaltetes Flüchtlingscamp“, in dem sich alles von allein regelt. Die Hauptstadt als Vorreiter einer „humanen Asylpolitik“.

Wer konnte schon ahnen, daß aus dem illegal besetzten Gelände auf dem Oranienplatz schnell ein Hort der Kriminalität würde, in dem sich Drogendealer und Messerstecher gute Nacht sagen? Daß die Polizei ein von Linken und Asylsuchenden besetztes ehemaliges Schulgebäude im Wochentakt stürmen und durchsuchen muß, um Schlägereien und mutmaßliche Vergewaltigungen aufzuklären? Daß, nachdem die ersten Afrikaner ihr eigenes Haus von der katholischen Caritas bekommen haben, prompt ihre Nachfolger aus anderen Städten in Berlin ankommen, die Zelte beziehen und Forderungen stellen? Daß die linke Szene den Asyl-Protest nutzt, um Polizisten anzugreifen? Daß die Anwohner die unhygienischen belastenden Zustände nicht mitmachen? Wer hätte all das vorher wissen können?

Eigentlich jeder. Doch der von den Grünen geführte Bezirk setzt lieber auf immer neue Zugeständnisse, immer mehr Toleranz und immer größeres Verständnis für diejenigen, die munter weiter gegen geltendes Recht verstoßen. Nun steht er vor den Trümmern seiner Politik. Ach, es hätte doch so schön sein können in Berlin-Kreuzberg.

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