© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  49/13 / 29. November 2013

Meldungen

Pensionskürzung durch „Sicherungsbeiträge“

WIEN. Da Pensionskürzungen in Österreich wie in Deutschland aus verfassungsrechtlichen Gründen problematisch sind, will die künftige SPÖ/ÖVP-Koalition in Wien zusätzliche Pensionssicherungsbeiträge (PSB) für monatliche Pensionen ab 4.500 Euro einführen. Betroffen wären ehemalige Beamte der Nationalbank (ÖNB), der Kammern und der Sozialversicherungen sowie Politiker und frühere Mitarbeiter des Staatssenders ORF. Zwischen 4.530 und 6.700 Euro Monatspension sollen fünf Prozent PSB abgezogen werden, bis 9.000 zehn Prozent und ab 14.000 Euro 25 Prozent. Ex-ÖNB-Präsident Adolf Wala, der laut einem Format-Bericht 31.915 Euro Pension brutto monatlich erhält, müßte dann 7.978 Euro PSB bezahlen. Der PSB wurde zur Finanzierung der steigenden Pensionslasten eingeführt und 2006 vom Verfassungsgerichtshof (VfGH) bestätigt. Je nach Datum des Pensionseintritts werden seither Abzüge von bis zu 5,8 Prozent fällig. Die Neuregelung soll jedoch nur für die 1998 abgeschafften Sonderpensionen gelten und damit voraussichtlich lediglich 3.000 bis 5.000 Pensionäre betreffen. (fis)

 

Langzeitarbeitslose altern schneller

OULU. Wer rastet der rostet – diese Volksweisheit bestätigt eine Langzeituntersuchung von Wissenschaftlern des Imperial College London und der finnischen Universität Oulu (Uleåborg). Die Forscher analysierten dazu Blutproben und umfangreiche Fragebogendaten von 5.620 Probanden des Jahrgangs 1966. Dabei fanden sie heraus, daß Männer, die mehr als 500 Tage arbeitslos waren, häufiger kürzere Chromosomen in ihren Blutzellen aufweisen. Die fehlende Beschäftigung beschleunige offenbar auf Dauer die Zellalterung, wie verkürzte Telomere (Schutzkappen von Chromosomen) zeigten, heißt es in der Studie „Long-Term Unemployment Is Associated with Short Telomeres in 31-Year-Old Men“, die auf der Wissenschaftsplattform Plos One veröffentlicht wurde. Bei den Frauen habe es allerdings keine auffälligen Telomerunterschiede gegeben, was aber auch an ihrer deutlich niedrigeren Arbeitslosenquote liegen könne. (fis)

www.plosone.org

 

Zahl der Woche

Im Schnitt 20,91 Cent je Kilowattstunde erlösten die deutschen Versorgungsunternehmen 2012 bei der Stromabgabe an Haushaltskunden. Das waren 3,3 Prozent mehr als im Vorjahr. Der Gesamtdurchschnittserlös (plus Firmenkunden) belief sich auf 14,74 Cent. (Quelle: Statistisches Bundesamt)

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