© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  49/13 / 29. November 2013

Hakuna Matata
Deutsche Sprache: Der Langenscheidt-Verlag kürt den türkischen Ausdruck „Babo“ zum Jugendwort des Jahres
Fabian Schmidt-Ahmad

Seit fünf Jahren kürt der Langenscheidt-Verlag das Jugendwort des Jahres. Muß man nicht unbedingt wissen. Auch nicht, daß der Verlag sich dafür mit der Jugendmesse „You“ sowie den Jugendzeitschriften Yaez und Mädchen zusammentut. Jugendliche sind jedenfalls jährlich dazu aufgerufen, ihre Lieblingswörter einzureichen. Nach einer Abstimmung im Internet wählt eine Jury den Sieger aus den fünfzehn beliebtesten Wörtern aus.

Dieses Jahr kam dabei – nicht zuletzt bedingt durch die Demographie – ein türkischer Ausdruck heraus. „Babo“ heißt soviel wie Anführer. An zweiter Stelle wählte die Jury das englische Wort „fame“ für berühmt. Platz drei und vier belegen die Wörter „gediegen“ im Sinne von lässig und „in your face“ als Phrase für: Dir habe ich es aber gegeben. Auf dem fünften Platz steht „Hakuna Matata“, was auf Suaheli „Kein Problem“ heißt.

Das zu wissen könnte dann allerdings ganz nützlich sein. Abends in der U-Bahn und so. Wenn es dir Ali Babo und seine vierzig Intensivtäter ganz gediegen in your face geben, wegen dem fame und so. Das alles ist in Deutschland ja Hakuna Matata.

Die Jury bewertet die Wörter von Jury nach sprachlicher Kreativität, Originalität, Häufigkeit und gesellschaftlichem Hintergrund. 2008 konnte man das für den Spottnamen „Gammelfleischparty“ für Ü-30-Feiern durchaus gelten lassen. Das folgende Wort „Niveaulimbo“ zeigte aber schon prophetisch, wohin die Reise geht: Letzes Jahr war man beim Anglizismus „Yolo“ als englischer Abkürzung für „You only live once“ (Du lebst nur einmal) angelangt. Mal schauen, welches Gerülpse uns nächstes Jahr begrüßt.

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