© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  49/13 / 29. November 2013

Meldungen

Trend: Entscheidungen an Computer delegieren

WUPPERTAL. Der Glaube an den technischen Fortschritt wird ein Megatrend der nächsten Jahre bleiben. Davon ist der Zukunftsforscher Andreas M. Walker überzeugt. „Weil es immer schwieriger wird, sich in unserer komplexen Welt eine eigene Meinung zu bilden und Entscheidungen zu fällen, wollen viele Menschen diese Aufgaben an Computer delegieren“, sagte der Ko-Präsident von swissfuture, der Schweizerischen Vereinigung für Zukunftsforschung, in einem Interview mit der Zeitschrift Faktor C des Verbandes „Christen in der Wirtschaft“ (Wuppertal). Ein weitverbreiteter Glaube lehre, daß Computer bessere Entscheidungen treffen als Menschen, weil sie frei von Gefühlen seien. Walker hält diese Haltung für gefährlich, „weil wir dem Irrtum erliegen, solche Maschinen funktionierten wertefrei und neutral“. Dabei hänge alles davon ab, nach welchen Modellen und mit welchen Daten Computer eine Güterabwägung und Auswahl vornehmen. Walker hält diesen Megatrend auch mit Blick auf die Demokratie für beunruhigend. Denn sie stoße an eine Grenze, „wenn der durchschnittliche Bürger Statistiken und Rechenmodelle nicht mehr nachvollziehen kann, wenn eine Gesellschaft mehr an berechnete Zahlen als an Argumente glaubt“. Diese seien die Grundlage für politische Entscheidungen. Kritisch sieht Walker ferner die Tendenz, daß der Staat immer mehr die Verantwortung für die Kindererziehung übernimmt. Der Mann habe bereits während der Frühindustrialisierung vor 200 Jahren seine Vaterschaft geopfert, um Arbeitskraft und Konsument zu werden. „Heute opfern die Frauen ihre Mutterschaft“, so der Zukunftsforscher im Blick auf die zunehmende Erwerbstätigkeit des weiblichen Geschlechts. „Übrig bleiben unsere Kinder als Waisen – und die soll dann der Staat erziehen?“ (idea/JF)

 

Walter-Kempowski-Preis für Kurzgeschichten

HAMBURG. Die Hamburger Autorenvereinigung hat drei Kurzgeschichten mit ihrem Walter-Kempowski-Literaturpreis ausgezeichnet. Der mit 6.000 dotierte erste Preis ging an den Arzt Jürgen Helms aus Halle für dessen Kurzgeschichte „Hiob 2013“. Florian Gmeiner aus Bayern belegte mit seinem Beitrag „Der Concierge“den zweiten Platz und erhielt 2.500 Euro. Die Hamburgerin Heike Hartmann-Heesch wurde für ihre Kurzgeschichte „Der Mann der mich liebt“ mit dem dritten Preis und 1.500 Euro belohnt (tha)

 

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Santa Claus in Town

Handelsmarke des im oberpfälzischen Maxhütte-Haidhof ansässigen Netto Marken-Discounters

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