© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  49/13 / 29. November 2013

Meldungen

Lebensweichen werden in früher Kindheit gestellt

BONN. Emotionale Störungen und Aggressionen von Kindern und Jugendlichen haben ihre Ursachen häufig in der frühesten Kindheit. Daß „Urvertrauen“ zu Vater oder Mutter muß in den ersten Säuglingsmonaten aufgebaut werden, um psychische Stabilität für alle Lebensphasen zu gewinnen. Ein Drittel aller deutschen Kinder ist von Bindungsproblemen betroffen. Karl Heinz Brisch, Leiter der Abteilung Pädriatische Psychosomatik der Uni-Kinderklinik München, erkärt dies auch mit dem Einfluß eines Erziehungsratgebers von Johanna Haarer („Die Mutter und ihr erstes Kind“), der von den dreißiger bis in die achtziger Jahre Generationen geprägt habe. Primär auf „Abhärtung“ setzend, empfehle er, Babys bis zur Erschöpfung schreien zu lassen. Eine Devise, der neue Bücher wie „Jedes Kind kann schlafen lernen“ folgten, die raten, eine „Verlängerung des Schreiintervalls“ anzutrainieren. Damit würden aber verläßliche Bindungen an eine stets präsente Bezugsperson verhindert. Mit der Folge, daß diese Kinder später weniger kreativ, sprachbegabt und aufgeschlossen seien als bindungssichere Altersgenossen (Forschung & Lehre, 11/13). (ft)

khbrisch.de/12-0-SAFE.html

 

Evakuierungspläne wegen Meeresspiegelanstieges

South Tarawa. Seit 20 Jahren stellen Satelliten millimetergenaue Daten über Meeresspiegeländerungen bereit. Die neuesten Daten der Sonde „Jason“, die der Meteorologe Jörg Asmus (Deutscher Wetterdienst) vorstellt, scheinen akute Bedrohungen tropischer Inselstaaten zu bestätigen, die selbst pessimistische Klimamodelle nur als mittelfristig gefährdet auswiesen. So verlege man auf Kiribati, den früheren Gilbert-Inseln, seit kurzem Dörfer von der Küste weg. Durch den Pegelanstieg sei mit der Versalzung des Grundwassers zu rechnen (Physik in unserer Zeit, 6/13). Die Regierung des pazifischen Inselstaates arbeite an Notfallplänen zum Verlassen von Inseln. Australien stellte 600 Millionen Dollar für Kiribatis Küstenschutz und den Ausbau der Trinkwasserspeicher bereit. (ck)

www.phiuz.de

 

Blei: Wasser nur frisch und kühl aus der Leitung

DESSAU. Am 30. November endet die Übergangsfrist zum Austausch von Bleirohren. Danach müssen Vermieter laut Trinkwasserverordnung über noch vorhandene Altleitungen informieren. Betroffen seien meist Gebäude in Nord- und Mitteldeutschland, wo noch bis 1972 Bleirohre verlegt wurden, so das Umweltbundesamt. Wasser zum Trinken und zur Zubereitung von Speisen sollte man allerdings grundsätzlich „ablaufen lassen, bis es frisch und kühl aus der Leitung kommt“. (fis)

www.uba.de

 

Erkenntnis

„Der Datenschutz hat durch das Wachstum der Informationstechnik ziemlich gelitten. Dies hat zur Erosion der Privatsphäre geführt. Man kann einerseits mit technischen Maßnahmen gegensteuern und andererseits Politikern Argumente liefern und so versuchen, Gesetze zu ändern.“

Phil Zimmermann, US-Informatiker und Erfinder des Verschlüsselungssystems Pretty Good Privacy (PGP)

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