© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  50/13 / 06. Dezember 2013

Meldungen

Prosieben plant neuen türkischen Spartensender

München. Der TV-Konzern ProsiebenSat1 prüft die Gründung eines Spartensenders für Türken. „Der nicht-deutschsprachige Markt bietet sicher enorme Chancen“, zitiert das Handelsblatt die Kabel-eins-Geschäftsführerin Katja Hofem. Konkrete Pläne gibt es allerdings noch nicht. Es ist nicht bekannt, ob und inwieweit sich das Fernsehverhalten von Türken von dem deutscher Zuschauer unterscheidet. Bei der Ermittlung der deutschen Einschaltquoten spielen Nicht-EU-Bürger eine untergeordnete Rolle: Nur 56 der rund 11.000 Personen, deren Fernsehverhalten für die Quote gemessen wird, sind Nicht-EU-Bürger. (rg)

 

„Spiegel“ spart sich diverse Privilegien

Hamburg. Die Krise des Printmarktes erreicht nun auch den Spiegel. Neue Mitarbeiter, die ab März 2014 bei dem Nachrichtenmagazin anfangen, sollen deutlich weniger großzügige Vergünstigungen erhalten als ältere Redaktionskollegen. Wie die SZ berichtet, stehen unter anderem Gewinnbeteiligung und andere Boni sowie Extraurlaub zur Disposition. Andere führende Blätter wie etwa die FAZ hatten bereits vor Jahren auf die Krise am Zeitungsmarkt reagiert und Privilegien ihrer Mitarbeiter zusammengestrichen. Der Betriebsrat des Spiegel hat Widerstand angekündigt. (rg)

 

Internetsperren durch EU-Hintertür geplant

LUXEMBURG. Ein Gutachten für den Europäischen Gerichtshof stellt fest, daß Internetdienstanbieter zur Sperrung mißliebiger Seiten verpflichtet werden dürfen. Eine solche Regelung wäre eine Kehrtwende in der Rechtsprechung und würde Behörden neue Zensurinstrumente liefern. In dem Verfahren geht es um den Streamingdienst kino.to, den es so gar nicht mehr gibt. Eine Filmfirma wollte ihn sperren lassen. Das Urteil in dem Fall steht noch aus. Allerdings halten sich die Richter oft an die Vorgaben ihrer Gutachter. Gerade junge Europäer machen sich wenig aus angeblichen Rechtsverletzungen beim Surfen: Wie eine Studie des EU-eigenen Harmonisierungsamtes für den Binnenmarkt (800 Beschäftigte) ergab, tolerieren 42 Prozent der jungen EU-Bürger Verletzungen des sogenannten geistigen Eigentums zu persönlichen Zwecken. (rg)

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