© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  52/13 / 13. Dezember 2013 u. 01/14 / 20. Dezember 2013

Meldungen

Bayern: Lauschangriff auf Journalist und Polizisten

münchen. Die Münchner Staatsanwaltschaft hat zwei führende bayerische Polizeibeamte und den BR-Journalisten Oliver Bendixen systematisch überwacht. Auch die Angehörigen waren von der Abhöraktion betroffen. Die Personen wurden auch beschattet, berichtet die Abendzeitung. Die drei wurden verdächtigt, Informationen aus dem Hypo-Alpe-Adria-Skandal für 30.000 Euro verkaufen zu wollen. Die Polizisten sollen dabei die Verkäufer und der Journalist der Mittelsmann gewesen sein. Das BKA habe sich geweigert, mit der Staatsanwaltschaft zusammenzuarbeiten, heißt es. Im Sommer wurden die Ermittlungen eingestellt. Die Spitzelaffäre könnte ein Nachspiel haben: Die SPD fordert Auflärung, „notfalls von einem Untersuchungsausschuß“. (rg)

 

Medienverbände gegen Vorratsdatenspeicherung

BERLIN. Berufsverbände von Journalisten machen gegen die von der Großen Koalition geplante Vorratsdatenspeicherung mobil. Kerstin Nyst, Pressesprecherin des Journalistenzentrums Deutschland, warnte: „Unsere Kinder werden uns fragen: Warum habt ihr uns Verhältnisse à la George Orwell beschert?“ Unterdessen wurde bekannt, daß ein Gutachter des Europäischen Gerichtshofs die Vorratsdatenspeicherung als rechtswidrig charakterisiert hat. Dort sind zwei Verfahren gegen die EU-weit geltende Regelung anhängig, die in Deutschland 2010 durch das Bundesverfassungsgericht gekippt worden ist. (rg)

 

Syrien: Dschihadisten setzen spanische Reporter fest

damaskus. In Syrien sind zwei spanische Journalisten von islamistischen Rebellen gekidnappt worden. Wie die spanische Tageszeitung El Mundo berichtete, wurden der Reporter Javier Espinosa und der Fotograf Ricardo García Vilanova im September im türkischen Grenzgebiet von Islamisten festgenommen. Ihre syrischen Begleiter seien nach einer Weile freigelassen worden. Ein wieterer Spanier war kurz zuvor gefangengenommen worden. Syrien gilt derzeit als das für Medienmitarbeiter gefährlichste Land. Die Reporter ohne Grenzen zählten bislang über 100 getötete Journalisten. Am 11. Dezember appellierten 13 Nachrichtenorganisationen – darunter BBC und New York Times – an die Dschihadisten, die Entführung westlicher Journalisten endlich zu stoppen. (rg)

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