© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  02/14 / 03. Januar 2014

Meldungen

Hohe Exportüberschüsse wegen Euro-Rettung

MÜNCHEN. Für den Ökonomen Hans-Werner Sinn sind die deutschen Exportüberschüsse „das Spiegelbild der Rettungskredite, zu denen Deutschland gedrängt wurde“. Mit der Euro-Einführung sei Investitionssicherheit in Südeuropa vorgegaukelt worden. Deutschland hingegen „erlahmte, weil es an inländischen Investitionen mangelte“, erklärte der Chef des Ifo-Instituts in der Wirtschaftswoche. Die Länder importierten mehr und exportierten weniger, aber seit der Finanzkrise sei das Kapital zurückgekehrt. Es wurde jedoch durch die Euro-Rettung „wieder als öffentliches oder öffentlich besichertes Kapital aus Deutschland in die Krisenländer“ zurückverfrachtet. Dies ermöglichte Investoren „die Flucht aus toxisch gewordenen Anlagen“ und den Krisenländern den Kauf deutscher Waren: „Letztlich wurden die Kredite, die Ausländer den Krisenländern gegeben hatten, mit deutschen Waren getilgt, wofür Deutschland entsprechende Forderungstitel öffentlicher Instanzen erhielt.“ In „normalen Zeiten“ hätte Deutschland den Bilanzüberschuß von 798 Milliarden Euro privat kreditiert und dafür Auslandsvermögen erworben. „Tatsächlich aber kreditierte es seinen Leistungsbilanzüberschuß in den fünf Krisenjahren zu 83 Prozent durch öffentliche Institutionen“, erläuterte Sinn. (fis)

 

Wirtschaftsspionage über Standardgeräte?

Delmenhorst. Der Netzwerkexperte Christian Drieling hat eine Plattform gegründet, auf der verdächtige Geräte und Programme gelistet werden, die „ohne Zutun des Nutzers Kontakt mit dem Hersteller oder Drittparteien aufnehmen“. Im November war bekanntgeworden, daß bestimmte LG-Fernseher Nutzerdaten ausspähen und an den südkoreanischen Hersteller senden. „Bereits die Kontaktaufnahme selbst, sowie deren Zeitpunkt, kann aussagekräftige Informationen über den Nutzer an den Empfänger kommunizieren“, heißt es auf der Plattformseite. Betroffen sind laut Technikexperten auch von Firmen genutzte Android-Telefone und Netzwerkgeräte sowie Programme wie Apples OS X, Facebook, Windows oder Office 2013. (fis)

www.telefoniert-nach-hause.de

 

Zahl der Woche

91,9 Quadratmeter groß ist die durchschnittliche Wohnfläche der über 40 Millionen Haushalte in Deutschland. 33,1 Prozent davon wohnen in Ein- und 11,1 Prozent in Zweifamilienhäusern. 43 Prozent sind Eigentümer ihrer Wohnung oder ihres Wohnhauses. (Quelle: Statistisches Bundesamt)

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