© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  02/14 / 03. Januar 2014

Tips zur „Grünen Zeitenwende“: Abschied von der Verbotspartei
Buhlen um die bürgerliche Mitte
(dg)

Um mit neuen Strategien die richtigen Lehren aus der Wahlniederlage der Grünen zu ziehen, ist sozialwissenschaftlicher Beistand gefragt. Den bietet das Magazin der Heinrich-Böll-Stiftung reichlich auf, um die „Grüne Zeitenwende“ möglichst schon zur Europawahl 2014 einzuläuten (Böll. Thema, 3/2013). Damit dies glückt, so rät der in Kassel Makrosoziologie lehrende Heinz Bude, müsse die Partei mehr auf die Mitte zugehen, denn in Deutschland gebe es weiterhin ein starkes Majoritätsbedürfnis: „Die Leute wollen, daß wir noch in einer gemeinsamen Gesellschaft leben.“ Die CDU habe dies im Bundestagswahlkampf berücksichtigt und „glaubhaft“ suggeriert, sie werde sich um alle kümmern. Hieran sollte man sich orientieren, findet der Bremer Politologe, zumal die Grünen anstelle der FDP als „freiheitliche Bürgerrechtspartei“ um das Vertrauen bürgerlicher Wähler werben könnten. Als legitime Erben des Liberalismus preist die leider als „Verbotspartei“ stigmatisierten Grünen auch der Journalist Dieter Rulff an. Konsequent liberale Politik für das Gemeinwohl müsse allerdings mit Traditionen brechen wie der steuerlichen Alimentierung christlicher Religionsgemeinschaften. Dem schwarz-grünen „Reformbündnis“, das im Anschluß an Rulff der Christdemokrat Ruprecht Polenz propagiert, dürften derartige Traditionen jedenfalls nicht im Wege stehen.

www.boell.de 

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