© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  02/14 / 03. Januar 2014

Meldungen

Plastikmüll bedroht maritime Ökosysteme

ROSTOCK. Die Weltjahresproduktion von Plastik wird auf 245 Millionen Tonnen geschätzt. Ein großer Teil davon landet nach Gebrauch im Meer. Ulrich Bathmann, Direktor des Leibniz-Instituts für Ostseeforschung in Warnemünde, hält die resultierenden Gefahren für ebenso groß wie jene, die durch Überfischung und Klimawandel drohen. Durch Sonnenstrahlung oder Zermahlen entstandene Plastikpartikel, die mit der Nahrung aufgenommen werden, verstopfen den Magenausgang vieler Wirbeltiere wie Meeresschildkröten oder vergiften den Organismus von Meeresvögeln. Weniger bekannt sei das Gefahrenpotential, das von Mikropartikeln ausgehe, die weniger als 0,02 Millimeter messen. Bathmanns Institut habe daher ein Forschungsprojekt initiiert, das neue Einblicke gewinnen will in die auch Infektionsrisiken bergende „Plastisphäre“ der kleinsten, erst nach Jahrhunderten abgebauten Überbleibsel des Plastikmülls (Leibniz-Journal, 4/13). (ft)

leibniz-gemeinschaft.de

 

Skandalöse Zustände in der Mastputen-Haltung

BERLIN. Vor Weihnachten erlegte sich der Verband Deutscher Putenerzeuger eine „freiwillige Selbstverpflichtung“ für „mehr Tierwohl“ auf. Kernstück sei eine verbesserte Gesundheitskontrolle. Doch die eigentlichen Probleme der Putenmast, so klagt der Tierschutz-Aktivist Jan Peifer (Mensch und Tier, 4/13), gehe der Verband nicht an. Es gebe weder eine Abkehr von Hochleistungsrassen noch eine grundsätzliche Eindämmung der Bestände. Seit Jahren würden immer mehr Tiere in Masthallen gequetscht. Offenbar würden Verluste durch erhöhten Besatz ausgeglichen. Zudem würden weiterhin Medikamente und Antibiotika massenhaft verabfolgt. Um dies zu unterbinden, helfe nur eine gesetzliche Regelung. (dg)

www.aktiontier.org

 

Lübecker Rezept für neues Medizinstudium

BERLIN. Die Abbruchquote im Studium liegt unter fünf Prozent, die Erwerbslosenquote von Medizinern beträgt 1,5 Prozent. Kehrseite dieser Zahlen ist der hohe Leistungsdruck, der bereits im zweiten Studienjahr bei 30 Prozent zu Burn-out-Anzeichen führt. Ein neuer Studienplan der Uni Lübeck soll Belastungen reduzieren. Ein modifiziertes Kurssystem und an Forschungsbereiche angelehnte Lehrschwerpunkte in Notfallmedizin, Bildgebung, Kommunikation und Klinischer Immunologie sollen die studentische Gesundheit fördern. Positive Einflüsse glaubt der Lübecker Anatom Jürgen Westermann schon heute an den Spitzenplätzen ablesen zu können, die seine Medizinstudenten regelmäßig bei Prüfungen belegen (Deutsches Ärzteblatt, 49/13). (ck)

aerzteblatt.de

 

Erkenntnis

„Entscheidungen sind immer emotional, wie lange man auch abgewogen hat, und rationale Argumente wirken auf die Entscheidung nur über die mit ihnen verbundenen Emotionen, das heißt Erwartungen und Befürchtungen, ein.“

Gerhard Roth, Professor für Verhaltensphysiologie an der Uni Bremen

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