© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  02/14 / 03. Januar 2014

Leserbriefe

Zum Schwerpunktthema: „Das APO-Duell“, JF 51/13

Die FDP scheut die Wahrheit

Die altehrwürdige FDP müßte erst die wahren Gründe erkennen, warum sie aus dem Bundestag geflogen ist, und dann die Konsequenzen daraus ziehen, aber nichts davon ist in Sicht: 2009 von vielen Patrioten gewählt, um dem Linkskurs der CDU entgegenzuwirken, hat Westerwelle allein mit seinem Polenbesuch und unwürdigem Kotau samt Rauswurf von Frau Steinbach sofort fünf Prozent verloren. Dann kämpfte die Partei überwiegend für die Gleichstellung homosexueller Partnerschaften, die sich inzwischen als Dominanz darstellt. Ein solches Restprogramm wollen keine fünf Prozent.

Ganz Europa hat „rechte“ Parteien, und keine ist daran schuld, daß ihr Land auf dem Zahnfleisch kriecht – weder Marine Le Pen in Frankreich noch Frau Mussolini in Italien. Wir haben zwar noch eine „brandgefährliche“ NPD, die man verbieten muß, aber keine Mitte mehr, da alle nach links rückten. Da ist plötzlich viel Platz, und es ist kindisch und töricht zu beteuern, daß man keine „rechten Stimmen“ wolle. Meines Wissens steht auf keinem gültigen Wahlzettel, ob ihn ein Bischof oder Mörder ausgefüllt hat! Also Schluß mit diesem Schwachsinn und rein in die Parlamente, mit allen greifbaren Stimmen und Verantwortung für unser Land übernehmen – von mir aus FDP und AfD.

Walter Held, Traunstein

 

 

Zu: „Der hessische Patient“ von Marcus Schmidt & „Karriere statt Haltung“ von Paul Rosen, JF 51/13

Das richtige Erbe antreten

Die AfD wäre sicher gut beraten, wenn sie sich die von der CDU-Initiative 2017 gewonnene Erkenntnis, „Der Zeitgeist ist konservativ“, zu eigen machen und programmatisch mehr in Richtung Konservatismus ausrichten würde. Denn im Bereich des Liberalismus hätte sie mit der Lindner-FDP einen Kampf um liberale Wählerstimmen auszufechten, im Sektor des Konservatismus hätte sie aber – martialisch ausgedrückt – ein freies Schußfeld, nachdem sich die Union längst aus diesem Bereich verabschiedet hat und deren magere konservative Restbestände die Faust eigentlich nur noch in der Tasche ballen, da sie es nicht wagen, gegen Frau Merkels – „Honeckers Rache“ – Anweisungen mit Nein zu stimmen.

Gert Ziegler, München

 

 

Zu: „Gauck boykottiert Olympische Winterspiele / Nicht souverän“ von Thomas Fasbender, JF 51/13

Sinnlose Symbolpolitik

Erst die arrogante Rußlandresolution des Bundestages, nun die antirussische Geste des Bundespräsidenten. Ein Blick in die Geschichte zeigt, welche verheerenden Folgen ein solches Verhalten haben kann. Die Nichtverlängerung des deutsch-russischen „Rückversicherungsvertrages“ durch die deutsche Reichsführung 1890 veranlaßte das Zarenreich, sich Frankreich zuzuwenden und mit diesem 1892 zunächst eine Militärkonvention, 1894 dann ein Bündnis abzuschließen. Damit war die Grundlage für die Einkreisung des Deutschen Reiches durch die europäischen Großmächte gelegt, die es 1914 zum verhängnisvollen Zweifrontenkrieg zwang, den es nicht gewinnen konnte. Dies sollte uns eine Warnung sein. Fasbenders Fazit ist daher voll zuzustimmen: Deutschland wird sich entscheiden müssen zwischen einer strategischen Partnerschaft mit Rußland und einer antirussischen Symbolpolitik. Wenn es definitiv für letztere optiert, wird sich Rußland neue Partner suchen. An diesen besteht kein Mangel.

Prof. Dr. Roland Höhne, Niedenstein

 

 

Zu: „Windiges Geschäftsmodell“ von Ronald Gläser, JF 51/13

Verunsichernde Falschmeldung

„Ökoaffine Gutmenschen“ haben manchmal mehr Verstand als etwa die Experten von Stiftung Warentest, die zuletzt selbst rote Zahlen schrieb. Anstatt ein volkswirtschaftlich zu förderndes Vorzeigeunternehmen wie Prokon nach Kräften zu unterstützen, werden die Anleger offenbar mit Falschmeldungen verunsichert.

Dr. Herbert Thamm, Meerbusch

 

 

Zu: „Gender-Lobbyisten erleiden Schiffbruch“ von Jürgen Liminski, JF 51/13

Vom Kentern noch weit entfernt

Die Überschrift Ihres Beitrags trifft nicht den Kern. Glaubt denn irgend jemand in Ihrer Redaktion, daß diese Sektierer einfach so aufgeben? Immerhin werden im Mai 2014 bei der Wahl zum Europaparlament die Karten neu gemischt. Danach wird der ganze Irrsinn erneut auf der Tagesordnung stehen – das ist so sicher wie das Amen in der Kirche.

Klaus-Dieter Ohström, Berlin

 

 

Zu: „Umerziehung? Na logo“ von Bernd Rademacher, JF 51/14

Heute gibt es kein Korrektiv mehr

Haben Sie Dank für Ihren Artikel, der die politische Indoktrination von Kindern durch „Logo!“ klar beim Namen nennt. Mir stößt diese Sendung schon lange sauer auf. Bei uns im Haus heißt sie „Lügo“. Unser Sohn schaut sie nicht mehr – sicher weil er seinen Eltern mehr traut als irgendwelchen Fernsehtypen. Aber was machen Kinder, deren Eltern nicht intervenieren? Die Strategie ist daher doppelt perfide. Zum einen wird hier unter dem Deckmantel KiKa Seriosität und Unabhängigkeit vorgegaukelt, zum anderen werden Kinder als Propagandaopfer mißbraucht. Die Kinder werden nicht dazu angehalten, sich selbst ein Urteil zu bilden, sondern ihnen werden vorgefertigte Meinungen vorgesetzt – und Kinder können natürlich zwischen „Nachricht“ und „Meinung“ noch weniger unterscheiden als Erwachsene.

Wolf Biermann hat mal ein Spottlied auf die alte SED-Garde geschrieben. Zur Person von Karl-Eduard von Schnitzler hieß es dort: „Wenn du sagst, die Welt ist rund, dann weiß jedes Kind, sie ist eckig.“ Inzwischen läßt sich der Satz auf den gesamten öffentlich-rechtlichen Staatsfunk anwenden. Nur, die Menschen in der DDR hatten wenigstens das „Westfernsehen“ als Korrektiv. Heute gibt es kein Korrektiv mehr, und das deutsche Fernsehen ist der DDR inzwischen sehr ähnlich geworden.

Dr. Michael Müller, Dortmund

 

 

Zu: „Einigung im Atomstreit mit dem Iran“, Forum-Debatte zwischen Günther Deschner & Jürgen Liminski, JF 51/13

Umerziehungsmaßnahmen

Es ist schon erstaunlich, wie und wohin sich die deutsche Öffentlichkeit seit 1945 ausgerichtet hat und alles Tun und Lassen der US-Amerikaner und Israelis naiv, völlig kritiklos und sich selbst verdummend hinnimmt – eine schlimme Folge der Umerziehungsmaßnahmen durch die USA. Letztere haben zweimal die Atombombe in Japan eingesetzt und schwere Kriegsverbrechen auf sich geladen, doch haben sie dafür bislang weder gebüßt noch gezahlt. Israel indes verweigert Kontrollen durch Inspekteure der IAEO, fordert selbiges aber vom Iran. Selbst wenn der Iran, diese fast 3.500 Jahre alte persische Hochkultur, ein paar Nuklearsprengsätze hätte, zöge er mit Israel noch lange nicht gleich – warum also die Lügen unserer „Freunde“, von denen man doch seit der Erfindung der Chemiewaffen des Irak durch die USA überaus genug hat?

Die USA treten seit 1916 global als Imperialisten auf, haben zwei europäische Kriege aktiv zu Weltkriegen ausgeweitet und spielen seit 1945 den demokratischen und moralischen Weltpolizisten. Die Zeit ist überreif, daß sich Europa und insbesondere Deutschland von den „Umarmungen“ nachhaltig löst.

Prof. Dr. Eckhard Rückl, Eschershausen

 

 

Zum Schwerpunktthema: „Identität zum Schleuderpreis“, JF 50/13

Koalition spielt Doppelpaß

Bei dem großen medialen Rummel mußte der politikinteressierte Bürger bis zum Schluß warten, bis er endlich einmal das Wort Doppelpaß zu hören bekam. Offenbar wurde das Ganze bewußt ausgeklammert, damit der deutsche Michel nicht aufwacht. Wie konnte sich die CDU hier nur über den Tisch ziehen lassen? Nun, die SPD baute offenbar auf die Aussagen unserer Bundeskanzlerin, die im August 2013 im türkischen Fernsehen verbreitet wurden. Dort hatte Merkel die Türken in der Bundesrepublik dazu aufgerufen, die deutsche Staatsbürgerschaft anzunehmen, um dann auch die Bürgerrechte und das Wahlrecht in Anspruch nehmen zu können.

Besonders hinzuweisen ist hier auf die Problematik der eingebürgerten Türken, die sich anschließend ihren türkischen Paß wiederbesorgten, da nach türkischem Recht eine doppelte Staatsbürgerschaft erlaubt ist. Für deutsche Behörden ist dies schwer zu kontrollieren. Ein weiteres Dilemma ist der Umstand, daß die Türkei straffällig gewordene Staatsbürger zu unseren Lasten ausbürgert, damit sie nicht mehr abgeschoben werden können. Allein in NRW lebten 2007 in zwanzig Kommunen etwa 5.000 ungeklärte Staatsangehörige, die jährlich 30 Millionen Euro Sozialhilfe bezogen.

Rolf Lorenz, Gummersbach

 

 

Zu: „Ein Hauch von Bronx“ von Ronald Gläser, JF 50/13

Ausmisten

Sind wir in Deutschland nicht Herr im eigenen Hause? Was sich dort in Berlin abspielt, ist ein Skandal. Es ist höchste Zeit, diesen Augiasstall auszumisten.

Peter Riedel, Bremen

 

 

Zur Meldung: „Gauland: ‘Nichts ist gut in der AfD im Moment’“, JF 50/13

Vorsicht bei analogen Trojanern

Die von dem stellvertretenden AfD-Sprecher Alexander Gauland geschilderte Situation war zu befürchten. Die Konkurrenz schläft nicht und benutzt Trojaner. Erkennen läßt sich nur schwer der Unterschied, ob die betreffenden Personen aus persönlichen Empfindsamkeiten oder als eingeschleuste Spaltpilze den Fortgang erschweren. Wobei letztere hierzu geschickt von sich ablenkend andere Parteimitglieder benutzen.

Armin Garstka, Karlsruhe

 

 

Zu: „‘Wer 8,50 Euro nicht zahlen kann, hat versagt’“ von Christian Schreiber, JF 50/13

Der Mindestlohn, ein Unding

Die Union hat von der SPD mit dem flächendeckenden Mindestlohn etwas hingenommen, was sie in ihrer Tragweite offenbar nicht erkannt hat. Obwohl auch die Presse die genauere Information über dieses Thema weitgehend vernachlässigt, ist inzwischen vielen Bürgern klar, wie schädlich der Mindestlohn ist. Die meisten Nachbarländer, die ihn eingeführt haben, fahren damit schlecht. Oft wird Großbritannien angeführt. Doch das Land ist als Insel isoliert. Da kann sich der Mindestlohn nur gesamtwirtschaftlich auswirken. In einem Land wie Deutschland mit acht angrenzenden Wirtschaften ist es schlicht ein Unding, einen Mindestlohn vorzuschreiben, der in der Uckermark und im Breisgau gleichermaßen gilt. Was soll der Friseur in Pasewalk machen, wenn der Kunde ab 2017 nicht nur nach Stettin tanken fährt, sondern sich dort auch frisieren läßt? Natürlich wird der Pasewalker Friseur an sein Limit gehen müssen oder gar seinen Laden dichtmachen, weil er kein privates Sozialamt sein kann. Das ist nur die Spitze eines Eisbergs in einer Situation, die sich so an der Oder oder auf den Höhen des Erzgebirges stellen wird. Fast könnte man meinen, die Koalitionspartner hätten hier Wirtschaftsförderung für Polen und die Tschechei betrieben.

Gerolf Fritsche, Offenbach

 

 

Zu: „‘Ein dritter Weltkrieg droht’“, im Gespräch mit Jürgen Todenhöfer, JF 49/13

Eine üble Verunglimpfung

Todenhöfer glaubt aus dem Buch „Soldaten“ über britische Abhörprotokolle deutscher Kriegsgefangener den Schluß ziehen zu dürfen, die deutschen Soldaten hätten sich im Zweiten Weltkrieg genauso verhalten wie die sowjetischen und westalliierten Soldaten und die US-Soldaten in Afghanistan und im Irak. Wenn Todenhöfer das Buch gelesen hat, sollte er eigentlich wissen, daß von „Spaß am Töten“ gar nicht die Rede ist, sondern von professionellem Stolz auf erfolgreiche eigene Kampfeinsätze.

Nicht die Autoren, sondern die Bild-Zeitung hat daraus die Mär vom blutgierigen Wehrmachtssoldaten zusammengeschrieben – groß aufgemacht auf einer halben Seite Buchbesprechung mit drei Bildern, zwei gefälschten und einem mit falschen Angaben (siehe Stefan Scheil, JF 18/11). Daß Todenhöfer die deutschen Soldaten – von ihren Gegnern weit überwiegend für ihr anständiges Kämpfen gelobt – als „natürlich nicht“ besser als die westalliierten Terror-Bomber und Jagdbomber bezeichnet, ist daher eine üble Verunglimpfung.

Manfred Backerra, Hamburg

 

 

Zu: „Zweierlei Recht schon längst“ von Udo Ulkotte, JF 49/13

Mittelalterliche Reichsacht

Dieser Beitrag bestätigt das Einknicken gegenüber dem Islam in Europa und Deutschland. Das Verhalten unserer politischen Elite kann nur noch als Unterwerfungsgeste betrachtet werden. Wer dennoch Kritik an diesen Mißständen äußert, dem wird schnell deutlich, wie sehr die Bundesrepublik nach links gerückt, die Meinungsfreiheit eingeschränkt und eine neuzeitliche Form der mittelalterlichen Reichsacht zu fürchten ist.

Michael Thierman, Uchte

 

 

Zu: „Jammern auf hohem Niveau“ von Christian Schreiber, JF 49/13

Billiger Strom wäre möglich

Die geplante Energiewende verschlingt Kapital in einer unvorstellbaren Höhe mit ständig steigenden Strompreisen, die unsere Wettbewerbsfähigkeit stark gefährden und die Verbraucher über Gebühr belasten. Doch wären Stromkosten von weniger als ein Cent pro Kilowattstunde möglich durch einen Dual-Fluid-Kernreaktor, an dessen Betriebsfertigkeit zur Zeit in Berlin am Institut für Festkörper-Kernphysik gearbeitet wird. Der Reaktor holt aus jedem Kilogramm Natur-Uran hundertmal mehr Energie heraus als konventionelle Leichtwasserreaktoren!

Wilhelm Westendarp, Burgdorf

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