© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  03/14 / 10. Januar 2014

Meldungen

Gemeinschaftswährung einer globalen Weltbank

ISTANBUL. Der libertäre Ökonom Hans-Hermann Hoppe glaubt nicht an ein Ende des Euro, denn „die Deutschen lassen sich von Amerika diktieren, was sie zu tun und zu lassen haben“, erklärte der in Istanbul lebende Wissenschaftler der Wirtschaftswoche. Die USA hätten ein vitales Interesse am Euro, denn „für den Dollar ist er eine bequemere Konkurrenz als 17 nationale Währungen. Amerika muß sich so nur an eine Zentralbank, nämlich die EZB wenden, um seine Interessen mit politischem Druck durchzusetzen“, so Hoppe. Künftig drohe noch mehr Zentralisierung: Da die Notenbanken mit allen Mitteln versuchten, ihr Papiergeldsystem zu retten, könnte der nächste Schritt darin bestehen, „den noch verbliebenen Währungswettbewerb durch eine Zentralisierung des Geld- und Bankwesens auszuschalten“, warnte Hoppe. „Am Ende könnte eine Art globale Zentralbank mit einer globalen Gemeinschaftswährung stehen, in der Dollar, Euro und Yen aufgehen. Befreit vom Wettbewerb mit anderen Währungen hätte diese Notenbank dann noch mehr Inflationsspielraum.“ (fis)

 

Hohe Kosten zehren an vielen Finanzprodukten

BRÜSSEL. Der EU-Abgeordnete Sven Giegold hält nicht die negativen Realzinsen, sondern die hohen Kosten vieler Finanzprodukte für die größere Gefahr bei der privaten Altersvorsorge. Sogenannte Erfolgsgebühren (performance fees) „belohnen auch den Zufallserfolg in einem Jahr, ohne den Mißerfolg im nächsten Jahr zu bestrafen. So wird hohe Volatilität, also Risiko für den Anleger, zur Gebührendruckmaschine für den Anbieter“, schrieb der grüne Finanzexperte im Handelsblatt. Wer hingegen in Schweden 40 Jahre monatlich 100 Euro in den staatlichen Pensionsfonds einzahle, spare bei fünf Prozent Ertrag über 141.000 Euro an. Wenn er hingegen in einen typischen deutschen Fonds gleicher Rendite einzahle, dem blieben wegen fünf Prozent Ausgabeaufschlag und 1,5 Prozent Verwaltungsgebühren nur gut 96.000 Euro übrig. „Sollten dank der performance fees noch einmal durchschnittlich 0,5 Prozent pro Jahr an Gebühren hinzukommen, verringert sich der Betrag auf unter 86.000 Euro“, rechnete Giegold vor. (fis)

 

Zahl der Woche

Um 7,6 Prozent sind die Preise für Nahrungsmittel zwischen 2011 und 2013 gestiegen. Die allgemeine Inflationsrate lag im selben Zeitraum bei 3,3 Prozent. Hauptpreistreiber waren Obst (+13,1 Prozent), Gemüse (+10,5 Prozent) sowie Fleisch (+9,0 Prozent). (Quelle: Statistisches Bundesamt)

Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen